Die Hamas-Bewegung hat sich zu einem Hinterhalt gegen israelische Streitkräfte in der Stadt Chan Yunis am Samstag im Süden des Gazastreifens bekannt. Nach Angaben des israelischen Militärs waren dabei vier Soldaten getötet worden, deren Namen erst am Sonntag veröffentlicht wurden. Damit steige die Zahl der israelischen Verluste seit Kriegsbeginn auf 604 Soldaten. Inzwischen hat die Hamas ein Video von dem Vorfall veröffentlicht, bei dem israelische Soldaten bei ihrem Rückzug aus der Stadt Chan Yunis in einen Hinterhalt gerieten.
Die israelische Armee IDF zog am Sonntag nach eigenen Angaben ihre Truppen aus der Stadt Chan Yunis im Süden des Gazastreifens ab. "Die 98. Kommando-Abteilung hat ihren Einsatz in Chan Yunis beendet", hieß es in einer Mitteilung der IDF. Sie habe den Gazastreifen verlassen, "um sich zu erholen und auf weitere Operationen vorzubereiten". Die IDF waren Anfang Dezember in Chan Yunis eingerückt, wo die Hamas-Führung sowie Geiseln vermutet wurden. Die Bemühungen, die Gesuchten ausfindig zu machen, blieben erfolglos. Die Verbände der Hamas seien geschlagen worden, behaupteten die IDF daraufhin.
Künftig sollen kleinere Verbände gezielte Einsätze durchführen. Bereits am Montag gab es laut palästinensischen Berichten wieder Angriffe in Chan Yunis. Bei einem Luftangriff wurde laut Angaben der IDF ein Hamas-Kämpfer getötet, der an dem Angriff vom 7. Oktober beteiligt gewesen sei.
Ein großer Teil der etwa 400.000 Bewohner der zweitgrößten Stadt im Gazastreifen war vor den Straßenkämpfen geflohen, überwiegend in das noch weiter südlich gelegene Rafah. Dort halten sich Schätzungen zufolge mehr als eine Million Flüchtlinge auf. Palästinenser, die nach dem Abzug der israelischen Armee in die Stadt Khan Yunis zurückgekehrt sind, haben Berichten zufolge dort nur noch eine Trümmerlandschaft vorgefunden. Monatelange Kämpfe zwischen israelischen Truppen und Hamas-Kämpfern haben große Teile der Stadt im Süden des Gazastreifens verwüstet.
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