Habeck: "Israel kann jetzt nicht Halt machen" – Schutz der Zivilbevölkerung auch wichtig

Am Rande seines Besuchs in den USA zeigte sich Wirtschaftsminister Habeck grundsätzlich einverstanden mit Israels Vorgehen in Gaza. Allerdings müssten Zivilisten besser geschützt werden. Israel habe das Recht auf Selbstverteidigung, wiederholte der Minister früher gemachte Aussagen.

Wirtschaftsminister Robert Habeck (Bündnis 90/Die Grünen) unterstützt weiterhin Israels Vorgehen im Gazastreifen, mahnte jedoch einen besseren Schutz von Zivilisten an.

Am Rande seines Besuches in den USA äußerte er in einem Interview mit Welt TV grundsätzliches Verständnis für Israel. Nach der Zerstörung von 80 Prozent der Strukturen der Hamas, könne man jetzt nicht Halt machen, sagte der Minister. 

"Man muss es anders machen und mit mehr Schutz für die Zivilbevölkerung", sagte Habeck. 

Mit Blick auf die bisher sehr geduldige Haltung der arabischen Staaten auf das äußerst brutale Vorgehen Israels fügte Habeck hinzu

"Israel sollte aus eigenem Interesse sehen, dass das eine bessere Situation ist, als so weiterzumachen wie in den letzten Monaten."

Habeck stellte sich im Interview zwar im Grundsatz hinter die Kritik von US-Präsident Biden an Israel, sagte aber, Israel müsse sich verteidigen. Die Hamas, sei eine Terrororganisation, die die Vernichtung Israels zum Ziel habe, glaubt Habeck. Dass Israel das offen erklärte Ziel hat, die Palästinenser zu vernichten und zu vertreiben, nimmt für Habeck demnach einen nachrangigen Stellenwert ein.

Das Recht der Hamas, sich und die Rechte der Palästinenser zu verteidigen und israelisches Militär zu vernichten, wenn die Hamas gleichzeitig die israelische Zivilbevölkerung schont, gestand Habeck der Organisation bisher jedenfalls nicht zu.

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