Vor der Küste Jemens ist erneut ein Frachtschiff mit Raketen angegriffen worden und dabei in Brand geraten. Das teilte die zur britischen Marine gehörende Stelle für Handelsschifffahrt UKMTO am Donnerstag mit. Demnach wurde das Schiff am Morgen etwa 70 nautische Meilen südöstlich der jemenitischen Hafenstadt Aden mit zwei Raketen beschossen, woraufhin an Bord ein Feuer ausbrach. Streitkräfte der internationalen Allianz zum Schutz der Seewege seien im Einsatz, um auf den Vorfall zu reagieren, hieß es weiter.
Die von The Associated Press analysierten Schiffsverfolgungsdaten identifizierten das brennende Schiff als ein unter der Flagge Palaus fahrendes Frachtschiff namens Islander in britischem Besitz. Es war von Thailand kommend auf dem Weg nach Ägypten und hatte zuvor Nachrichten mit der Aufschrift "SYRIAN CREW ON BOARD" verschickt, um zu verhindern, dass es ins Visier der Huthi gerät.
Wer hinter dem jüngsten Angriff steckte, war zunächst nicht klar. In den vergangenen Wochen und Monaten hatten die Huthi jedoch immer wieder Handelsschiffe im Jemen ins Visier genommen. Die Huthi agieren nach eigenen Angaben aus Solidarität mit den Palästinensern in Gaza und richten ihre Attacken auf Frachter mit Verbindungen zu Israel, den USA oder Großbritannien.
Die israelische Armee hatte kurz zuvor in der Nähe des Roten Meeres einen Flugkörper aus Jemen abgefangen: "Das Objekt drang nicht in israelisches Gebiet ein und stellte keine Gefahr für die Zivilbevölkerung dar", teilte das Militär mit. Eilat war auch in der Vergangenheit Ziel von Langstreckenraketen der jemenitischen Huthi, die sich seit Beginn des Gaza-Krieges im Oktober mit den Palästinensern solidarisieren. Eilat am Roten Meer ist eine der wichtigsten Hafenstädte Israels. Am 31. Oktober beanspruchten die Huthi erstmals einen Raketen- und Drohnenbeschuss auf die Hafenstadt.
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