Israelisches Militär hält "Al Jazeera"-Reporter Mohammed Wishah für Hamas-Waffenexperten

Israel erhebt schwere Vorwürfe gegen einen Reporter des Fernsehsenders "Al Jazeera". Demnach soll Mohammed Wishah neben seiner journalistischen Tätigkeit als Raketenexperte der Hamas fungieren. Die Anschuldigungen fußen auf Aufnahmen aus einem entdeckten Laptop.

Der katarische Nachrichtensender Al Jazeera ist in Erklärungsnot geraten. Wie die israelischen Verteidigungsstreitkräfte (IDF) behaupten, ist einer seiner Reporter in der Tat ein Hamas-Mitglied, das auf Panzerabwehrraketen spezialisiert ist. Bei dem beschuldigten Journalisten handelt es sich um Mohammed Wishah.

Israels Vorwürfe basieren auf Daten aus einem Laptop, der in einem Hamas-Lager im Norden des Gazastreifens von israelischen Armeeangehörigen entdeckt worden sein und Wishah gehört haben soll. IDF-Sprecher Avichay Adraee teilt auf der Plattform X Fotos, die den Al Jazeera-Journalisten mit diversen Waffen zeigen. Im Begleittext steht, dass der im Jahr 1986 im palästinensischen Flüchtlingslager Bureij geborene Wishah in der Tat ein "prominenter Kommandeur" der Qassam-Brigaden sei, der Ende 2022 in den Bereich Forschung und Entwicklung bei der Hamas-Luftwaffe gewechselt sei.

"Wer weiß, wie viele Details wir demnächst über andere als Journalisten getarnte Terroristen enthüllen werden."

Am Dienstag, einen Tag nachdem diese Informationen veröffentlicht worden waren, stimmte die Knesset in erster Lesung für ein Gesetz, nach dem Israels Kommunikationsminister ausländische Sender sperren und deren Ausrüstung konfiszieren könnte, sollte der Verteidigungsminister die jeweiligen Sendungen als "gefährdend für die Staatssicherheit" einstufen. Das Gesetz würde dem jetzigen Kommunikationsminister Shlomo Karhi freie Hände geben, seine Drohungen an Al Jazeera in die Tat umzusetzen. Der Politiker warf dem katarischen Sender mehrmals vor, gegen Israels Interessen zu arbeiten und antiisraelische Stimmungen zu schüren.

Mehr zum ThemaIsraelische Streitkräfte entdecken Hamas-Tunnel unter UN-Palästinenserhilfswerk in Gaza