Die mit Iran verbündete bewaffnete irakische Gruppe "Kataib Hisbollah" kündigte am Dienstag die Aussetzung aller ihrer Militäroperationen gegen US-Truppen in der Region an, um die irakische Regierung nicht in Schwierigkeiten zu bringen:
"Während wir die Aussetzung der militärischen und sicherheitspolitischen Operationen gegen die Besatzungstruppen ankündigen – um die irakische Regierung nicht in Verlegenheit zu bringen –, werden wir unser Volk im Gazastreifen weiterhin auf andere Weise verteidigen", sagte Kataib-Hisbollah-Generalsekretär Abu Hussein al-Hamidawi in einer Erklärung.
Drei US-Soldaten waren am Sonntag bei einem Drohnenangriff auf den US-Militärstützpunkt at-Tanf in Syrien getötet worden. Nach Angaben des Pentagons stecken vermutlich irakische Milizen hinter dem tödlichen Angriff. Die at-Tanf-Zone liegt an der Verbindungsstraße zwischen Damaskus und Bagdad und ist damit von besonderer strategischer Bedeutung für die USA, um in der Region weiterhin Präsenz zu zeigen.
Ein Pentagon-Sprecher lehnte es ab, die Erklärung der Gruppe zu kommentieren, und er fügte hinzu: "Taten sagen mehr als Worte." Die USA haben versprochen, auf den jüngsten Angriff zu reagieren. Mit Iran verbündete Gruppen, die unter dem Namen "Achse des Widerstands" bekannt sind, haben vom Libanon, dem Jemen, dem Irak und Syrien aus Angriffe auf israelische und US-amerikanische Ziele verübt, seit ihr palästinensischer Verbündeter Hamas und Israel am 7. Oktober in den Krieg eingetreten sind.
Die Kataib Hisbollah ist die mächtigste Fraktion des Islamischen Widerstands im Irak, einer Dachorganisation bewaffneter schiitischer Gruppen, die sich seit Beginn des Gaza-Kriegs zu mehr als 150 Angriffen auf US-Truppen im Irak und in Syrien bekannt haben.
Ein möglicher Vergeltungsschlag der USA droht nach Angaben irakischer Beamter die Fortschritte bei der Stabilisierung des Landes nach jahrzehntelangem Konflikt zunichtezumachen.
Der Entscheidung der Kataib Hisbollah gingen tagelange intensive Bemühungen des irakischen Premierministers voraus, eine neue Eskalation nach dem tödlichen Angriff auf US-Soldaten zu verhindern, so sein außenpolitischer Berater Farhad Alaadin.
"Premierminister Mohammed Shia al-Sudani hat in den letzten Tagen hart gearbeitet und sich mit allen relevanten Parteien innerhalb und außerhalb des Iraks ausgetauscht", sagte Alaadin in einem Interview. "Alle Seiten müssen die Bemühungen des Premierministers unterstützen, um eine mögliche Eskalation zu verhindern", fügte er hinzu.
In ihrer Erklärung räumte die Kataib Hisbollah zudem ein, dass es Unstimmigkeiten mit Verbündeten im Hinblick auf ihre Angriffe gebe, wobei sie Iran besonders hervorhob.
In der Erklärung heißt es weiter, die Partner in der Achse des Widerstands hätten oft Probleme mit unnötigen Eskalationen gegen die US-amerikanischen Besatzungstruppen im Irak und in Syrien.
Iran hat eine Beteiligung an den Angriffen der irakischen Gruppen bereits bestritten. Die nach der US-geführten Invasion des Irak im Jahr 2003 gegründete Kataib Hisbollah ist eine der bewaffneten Elitegruppen in dem Land, sie stehen Iran am nächsten.
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