US-Zeitung: Hamas kämpft auch mit Waffen aus israelischer Produktion

Israelische Militär- und Geheimdienstbeamte sind zu dem Schluss gekommen, dass eine beträchtliche Anzahl von Waffen, die die Hamas bei den Angriffen am 7. Oktober nutzte und die im Krieg im Gazastreifen eingesetzt werden, aus eigener Produktion stammen.

Ein Großteil des Waffenarsenals, das die Hamas während ihres Überfalls auf Israel am 7. Oktober einsetzte, stammte ursprünglich aus israelischen Beständen, berichtete die New York Times (NYT) am Wochenende. 

"Israelische Militär- und Geheimdienstbeamte sind zu dem Schluss gekommen, dass eine beträchtliche Anzahl von Waffen, die von der Hamas bei den Angriffen am 7. Oktober und im Krieg in Gaza eingesetzt wurden, aus eigener Produktion stammen", schrieb die NYT am Sonntag. Jüngsten Erkenntnissen zufolge wurden zahlreiche Sprengstoffwaffen der Hamas aus nicht detonierten israelischen Bomben, die auf den Gazastreifen abgeworfen worden sind, recycelt und für die Hamas-Einsätze wiederverwendet.

"Nicht explodierte Munition ist für die Hamas-Kämpfer eine der Hauptquellen für Sprengstoff", sagte Michael Cardash, ehemaliger stellvertretender Leiter der Bombenentschärfungsabteilung der israelischen Polizei. "Die Hamas war in der Lage, viele ihrer Raketen und Panzerabwehrwaffen aus Tausenden Stück Munition zu bauen, die nicht detoniert sind, nachdem Israel sie in den Gazastreifen abgeworfen hatte", zitierte die NYT Waffenexperten sowie amerikanische und israelische Geheimdienstmitarbeiter.

Der Bericht hebt zudem hervor, dass die Hamas-Kämpfer mit Waffen ausgestattet sind, die aus israelischen Militärbasen gestohlen worden seien. "Nachrichtendienstliche Erkenntnisse, die während der monatelangen Kämpfe zusammengestellt wurden, haben gezeigt, dass die israelischen Behörden nicht nur die Absichten der Hamas vor dem 7. Oktober falsch eingeschätzt haben, sondern auch ihre Fähigkeit unterschätzt haben, sich Waffen zu beschaffen."

Vor kurzem zitierte die iranische Nachrichtenagentur Tasnim eine nicht namentlich genannte palästinensische Quelle mit der Aussage, dass Elemente der israelischen Armee, die mit der Hamas "kollaborierten", die Widerstandsgruppe mit "entscheidenden" Informationen versorgten, die zum erfolgreichen Start der Hamas-Operation am 7. Oktober beigetragen hätten. 

Im Jahr 2012 berichtete Haaretz, dass Ausrüstungsgegenstände im Wert von 14 Millionen US-Dollar aus israelischen Militärstützpunkten gestohlen worden waren. Im Mai 2019 berichtete die Zeitung Maariv über das Verschwinden von fast fünfzig M16-Gewehren, von denen viele nie wiedergefunden wurden. Seither wurden viele Fälle von Diebstahl aus israelischen Stützpunkten gemeldet.

Mehr zum ThemaIsrael: Diplomatisch isoliert und schwerste Verluste seit Ende Oktober