Die Hisbollah soll am Donnerstag einen Drohnenangriff auf einen Standort des israelischen Luftabwehrsystems (Iron Dome) in der Nähe der Siedlung Kfar Blum ausgeführt haben. Die Schiitenorganisation erklärte außerdem, israelische Stellungen im Gebiet der Schebaa-Farmen angegriffen zu haben.
"Zur Unterstützung unseres standhaften palästinensischen Volkes im Gazastreifen … hat der Islamische Widerstand am Donnerstag um 11:20 Uhr einen Luftangriff mit zwei Angriffsdrohnen auf einen Standort des Luftabwehrsystems der Luftwaffe und die Iron-Dome-Plattformen in der Nähe der Siedlung Kfar Blum gestartet", so hieß es in einer Erklärung der Hisbollah.
An der Grenze zwischen Israel und dem Libanon hat es gestern erneut Beschuss gegeben. Das israelische Militär teilte am Donnerstag mit, dass am Morgen zwei Luftobjekte der libanesischen Hisbollah nahe Kfar Blum auf israelischen Boden gelangt seien. Es habe keine Verletzten gegeben. Israelische Kampfflugzeuge hätten außerdem eine Reihe "militärischer Ziele" der Hisbollah in den Gebieten Tyros und Mghaire im Südlibanon angegriffen. Dazu zählten Militärgelände und auch Standorte, die für Luftaktivitäten der Hisbollah und "für Terroranschläge gegen israelische Zivilisten genutzt" würden. Israelische Artillerie habe zusätzlich mehrere Gebiete im Südlibanon attackiert.
Aus libanesischen Sicherheitskreisen hieß es, dass bei den israelischen Angriffen auch eine Frau im libanesischen Ort Basourieh, etwa 30 Kilometer von der israelischen Grenze entfernt, verletzt worden sei. Israel greife demnach mittlerweile verstärkt auch Wohnhäuser im Süden des Libanons an. Das Ziel sei die komplette Vertreibung der Hisbollah aus dem Gebiet.
Bereits mit dem Ende des zweiten Libanon-Krieges 2006 war eine Pufferzone im Südlibanon eingerichtet worden. Die UN-Resolution 1701 verbot nach Darstellung der israelischen Armee den Einsatz libanesischer Hisbollah südlich des Litani-Flusses, dem Grenzgebiet zu Israel. Das libanesische Militär sollte im Südlibanon stationiert werden. Die israelischen Truppen wiederum mussten sich hinter die Blaue Linie – die Grenze – zurückziehen. Seit dem 7. Oktober ist es Hisbollah durch ihre ununterbrochenen Angriffe allerdings gelungen, Israel dazu zu drängen, eine Pufferzone innerhalb der eignen Grenzen herzustellen: Durch die jüngsten Hisbollah-Angriffe wurden zehntausende Israelis aus dem Grenzland vertrieben und von dort in andere Landesteile in Sicherheit gebracht.
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