Das Bündnis der Schwellenländer Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika (BRICS) hat beim Gipfel in Johannesburg im August beschlossen, Iran, Saudi-Arabien, die Vereinigten Arabischen Emirate, Ägypten, Äthiopien und Argentinien als "vollwertige Mitglieder" aufzunehmen. Die Erweiterung verleihe der Kooperation der Gruppe neue Impulse und habe einen wichtigen globalen Einfluss, hieß es damals. Der russische Präsident Wladimir Putin, der sich per Video aus Moskau zuschalten ließ, sprach von einem "unumkehrbaren Prozess der Entdollarisierung", der in dem Bündnis im Gange sei. Nun gab Ali Bagheri Kani, der stellvertretende iranische Außenminister, gegenüber der Nachrichtenagentur RIA Nowosti an, Teheran wolle, wie auch andere BRICS-Wirtschaftsmächte, den US-Dollar aus den Handels- und Wirtschaftsbeziehungen innerhalb der Gruppe vollständig streichen. Der Beamte sagte:
"Innerhalb der Organisation haben wir viele Missionen sowie gemeinsame Aktivitäten mit anderen BRICS-Staaten geplant. Die Entdollarisierung von Handels- und Wirtschaftstransaktionen, aber auch der finanziellen Zusammenarbeit wurden zu einer der wichtigsten Aufgaben. Die Tätigkeit in diesem Bereich der BRICS-Zusammenarbeit hat bereits begonnen. Wir hoffen, die entsprechenden Maßnahmen stärken und ausbauen zu können, um die Aufgabe so schnell wie möglich zu realisieren."
Die BRICS-Führungsnationen Russland und China sollen nach Angaben des russischen Ministerpräsidenten Michail Mischustin die Verwendung des US-Dollars im bilateralen Handel inzwischen fast vollständig eingestellt haben. Bei seinem jüngsten Treffen mit chinesischen und russischen Beamten gab Mischustin an, dass über 90 Prozent des Handels zwischen den beiden Ländern über den russischen Rubel oder den chinesischen Yuan laufen. Dies zeuge von einer fast "vollständigen Entdollarisierung der Wirtschaftsbeziehungen", sagte er gegenüber Medienvertretern.
Schon jetzt machen die fünf BRICS-Länder nach eigenen Angaben 42 Prozent der Weltbevölkerung, 30 Prozent der globalen Landfläche und 24 Prozent der globalen Wirtschaftsleistung aus. Allerdings hat der neue argentinische Präsident Javier Milei einem Beitritt seines Landes zur BRICS-Staatengemeinschaft eine Absage erteilt.
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