Von Armin Schmitt
Eine von der Hamas-Organisation am 7. Oktober aus dem Gazastreifen abgefeuerte Rakete traf einem Bericht der New York Times zufolge einen Luftwaffenstützpunkt in Zentralisrael, wo israelische Atomwaffen gelagert werden sollen. Demnach soll ein Marschflugkörper von der Hamas aus dem Gazastreifen abgefeuert worden sein. Israel vermeidet seinerseits Äußerungen über die Lagerung von Atomwaffen.
Durch eine Analyse von Satellitenbildern hat die New York Times aufgedeckt, dass die Militärbasis Sdot Micha inmitten Israels, vermutlich von der Hamas mit Raketen beschossen wurde. Der Angriff sei zuvor nicht gemeldete worden und stelle im Krieg in Israel den ersten Angriff der Hamas auf ein Ziel dar, das mutmaßlich Nuklearwaffen beherbergt.
Der Angriff habe die Waffendepots dabei nicht direkt getroffen. Die Raketen seien im Umfeld der vermuteten Nuklear-Basis eingeschlagen und hätten ein Feuer ausgelöst, das sich dem Lager für Raketen und anderen sensiblen Waffensystemen näherte.
US-Beamte und Analysten für Satellitenbilder seien sich über die Existenz zumindest weniger Nuklearwaffen in Israel einig, so die New York Times. Hans Kristensen, Direktor des Nuclear Information Project des Verbands amerikanischer Wissenschaftler, vermutet etwa 25 bis 50 nuklear-fähige Jericho-Raketenwerfer auf der nun angegriffenen Basis. Tel Aviv selbst habe nie den Besitz von Nuklearwaffen zugegeben. Auch zum Angriff auf die Sdot Micha Militärbasis sei keine Stellungnahmen des israelischen Militärs veröffentlicht worden.
Die Hamas und andere palästinensische Gruppen greifen typischerweise israelische Städte an, wenn sie Langstreckenraketen nutzen. Der NYT-Bericht wirft nun die Frage auf, ob die Hamas mit dem Angriff auf die Militärbasis gezielt die Nuklearwaffen treffen wollte. Der gezielte Angriff ist auch ein Warnsignal für Tel Aviv, dass Hamas darüber informiert ist, wo israelische Atomwaffen gelagert sind. Und dies bedeutet automatisch, dass Teheran wiederum die Atomanlagen Israels im Visier hat. Der Angriff auf Sdot zeigt zudem, dass Waffen der Hamas auch kritische Stellungen in Israel treffen könnten.
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