Nach der viertägigen Waffenpause im Gazastreifen konnte die Hamas-Bewegung zeigen, dass sie im Norden der belagerten Enklave noch immer nicht besiegt ist. Somit hat Israel sein erklärtes Ziel, die Hamas-Strukturen zu zerschlagen, bisher nicht erreicht.
Ein Hamas-Beamter erklärte, dass die bewaffnete Gruppe noch immer die "volle Kontrolle" über die Enklave habe, einschließlich der Gebiete, die von den israelischen Streitkräften schwer bombardiert wurden.
Al-Mayadeen berichtete, dass diese Ansicht auch von mehreren israelischen Medien geteilt wird, die über das Auftauchen von Kämpfern der Ezzedine al-Qassam-Brigaden, des militärischen Flügels der Hamas-Bewegung, in den Gebieten des nördlichen Gazastreifens berichteten, in denen es zu den schwersten israelischen Bodenangriffen kam. Sie berichten, dass es der Bewegung gelungen sei, ihre Mitglieder "trotz der Präsenz der israelischen Armee in den nördlichen Gazastreifen zu entsenden.
Zum ersten Mal schlossen vorgestern die Qassam-Brigaden der Hamas die Übergabe der dritten Gruppe israelischer Geiseln an das Rote Kreuz aus dem Herzen von Gaza-Stadt im Norden des Gazastreifens ab – wo die israelische Armee angeblich die vollständige Kontrolle übernommen hat. Damit hat Hamas seine Macht und Widerstandskraft gegen israelische Luftangriffe demonstriert.
"Alles, was sie [die israelischen Streitkräfte] erreicht haben, ist, noch mehr Frauen und Kinder zu töten", sagte, der Hamas-Beamte Basem Naim gegenüber Al Jazeera und fügte hinzu, dass eine weitere Verlängerung der Waffenpause dringend erforderlich sei, um die in verschiedenen Teilen des Gazastreifens festgehaltenen Geiseln zu befreien.
Die israelische Zeitung Israel HaYom berichtete gestern, dass entgegen den Behauptungen der israelischen Armee in den letzten Tagen "die Hamas immer noch eine starke Kontrolle über Gaza hat". Die Zeitung wies ferner darauf hin, dass die israelische Armee wiederholt behauptet habe, die Hamas sei in den 50 Tagen der Kämpfe schwer geschädigt worden, doch seit Beginn der viertägigen Waffenruhe sei genau das Gegenteil der Fall. Die Korrespondentin für militärische Angelegenheiten der israelischen Zeitung, Lilach Shoval, schrieb weiter, dass der Prozess der Befreiung der im Gazastreifen gefangen gehaltenen Israelis "genau so abläuft, wie die Hamas es will, und sie diktiert die Identität der Gefangenen, die freigelassen werden sollen, und legt den Zeitplan für ihre Freilassung fest."
Shoval sagte, das Verhalten des Leiters des politischen Büros der Bewegung im Gazastreifen, Yahya Sinwar, zeige, dass die Hamas "noch weit von dem Zusammenbruch ihrer Strukturen entfernt ist". Sie wies darauf hin, dass "Sinwar durch das Abkommen den israelischen Angriff, der sich auf dem Höhepunkt seiner Dynamik befand, stoppen konnte" und bemerkte, dass "er versuchen wird, zusätzliche Manöver durchzuführen, um den Waffenstillstand so weit wie möglich zu verlängern", um die Hamas-Kämpfer zu reorganisieren.
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