Nach dem Beginn der viertägigen Feuerpause im Gaza-Krieg am Freitag haben die israelischen Streitkräfte (IDF) palästinensische Binnenvertriebene aufgerufen, nicht in ihre Häuser im nördlichen Teil der Enklave zurückzukehren. Laut den Medien wollten Hunderte Menschen trotz der Warnung in das Gebiet zurückkehren, in dem nur wenige Stunden zuvor noch gekämpft wurde. Wie ein AP-Korrespondent berichtete, seien einige Palästinenser dabei vom israelischen Militär unter Beschuss genommen worden. Infolgedessen seien zwei Personen getötet worden, elf weitere seien mit Wunden an den unteren Gliedmaßen davongekommen. Die Getöteten und Verletzten seien ins Krankenhaus der Stadt Deir al-Balah eingeliefert worden, wo der Korrespondent auf sie traf.
Sofian Abu Amer, der trotz des israelischen Verbotes nach Nord-Gaza kommen wollte, erzählte der AP, er sei das Risiko eingegangen, um nach seinem Haus in Gaza-Stadt zu sehen. Im Süden der Enklave, wohin er nach der Eskalation des Konflikts geflohen sei, gebe es nicht genug Kleidung, Lebensmittel und Wasser. Ihm zufolge sei die Lage so katastrophal, dass es besser sei, zu sterben.
Am Freitag erklärte Avichay Adraee, der Leiter des arabischen Pressedienstes der IDF, dass keine Zivilisten in den nördlichen Teil des Gazastreifens gelassen würden. In einem Beitrag auf X (ehemalig Twitter) warnte er wie folgt:
"Der nördliche Gazastreifen ist ein Kampfgebiet und der Aufenthalt dort ist verboten. Der Krieg ist noch nicht vorbei, daher bitten wir Sie dringend, um Ihrer Sicherheit willen die Anweisungen und Warnungen zu befolgen."
Die Waffenruhe im Gazastreifen trat um 7:00 Uhr (Ortszeit) in Kraft. Bisher sollen laut der Times of Israel 13 israelische Geiseln über den Grenzübergang Rafah nach Ägypten gekommen sein. Außerdem habe die Hamas parallel zu dem Gefangenenaustausch mit Israel zwölf Staatsbürger Thailands freigelassen.
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