Am Donnerstag hat Israels Staatspräsident Isaac Herzog im Interview mit der Zeitung Financial Times erklärt, sein Land könne kein Vakuum im Gazastreifen hinterlassen. In naher Zukunft müsse eine "sehr starke Truppe" in der Küstenenklave aufrechterhalten werden, damit die Hamas nicht wieder hervortrete. Herzog, der zwar über keine Exekutivbefugnisse verfügt, jedoch über die Kriegsentwicklungen unterrichtet wird, betonte wie folgt:
"Um zu verhindern, dass der Terror wieder auftaucht, müssen wir eine sehr starke Truppe haben, um sicherzustellen, dass sie engagiert genug ist und dass ein solcher Anschlag nicht wieder passiert."
Herzog zufolge diskutiert die Regierung verschiedene Varianten, wie der Gazastreifen nach dem Ende des Konflikts verwaltet werden soll. Der Präsident geht davon aus, dass die USA und die Nachbarn in der Region eine gewisse Beteiligung an der Nachkriegsordnung spielen werden. Welcher Mechanismus auch gewählt werde, niemand wolle, dass sich Gaza erneut in eine Terrorbasis verwandele.
In erster Linie wolle Israel Herzog zufolge die Freilassung der rund 240 Geiseln erreichen, die die Hamas bei ihrem Angriff auf Südisrael am 7. Oktober gefangen genommen hatte. Die internationale Gemeinschaft verstehe das und unterstütze Israels Recht, sich zu verteidigen. Bisher habe die Hamas keine Informationen über die Geiseln herausgegeben und scheine nicht zu einer Kooperation bereit zu sein. Daher müsse Israel kämpfen und die Menschen zurückholen.
Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hatte zuvor erklärt, Israel werde auf unbestimmte Zeit die allgemeine Sicherheitsverantwortung im Gazastreifen behalten. Die US-Regierung räumte ein, dass eine Übergangsperiode notwendig sein könnte. Washington warnte aber Israel davor, den Gazastreifen wieder zu besetzen oder das Territoriums der Enklave durch neue Sicherheitsbarrieren oder Pufferzonen zu verringern.
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