In der Nacht vom Donnerstag auf Freitag hat ein israelischer Stoßtrupp versucht, mit Unterstützung von gepanzerten Fahrzeugen zum palästinensischen Camp Bureij im Zentrum des Gazastreifens durchzudringen, um es nach einem heftigen Luftangriff von Hamas-Kämpfern zu säubern. Die Meldungen arabischer und türkischer Sender zeigen, dass der Versuch kläglich und mit erheblichen Verlusten Israels gescheitert ist. Sie berichten von einem schnellen Rückzug der IDF-Bodentruppen mit Verlusten an gepanzerten Fahrzeugen.
Dieser Vorstoß wurde inzwischen auch von US-Oberst a.D. Douglas Macgregor in einem Interview mit Tucker Carlson bestätigt. Angeblich dauerte die gesamte Operation etwa eine halbe Stunde. Fünfzehn Minuten nach Beginn geriet der IDF-Trupp in einen Hinterhalt, woraufhin er mit Unterstützung von Hubschraubern den Rückzug (nach anderen Berichten „die Flucht“) antrat. Israelische Medien und TG-Kanäle schweigen bislang zu dem Vorfall. Lediglich das Verschwinden eines anderen kleinen IDF-Aufklärungsteams östlich von Beit Hanoun wurde bisher bestätigt.
Der Hamas-Angriff auf Israel ereignete sich am 7. Oktober. Zunächst reagierten die Israelis praktisch nicht auf die Aktionen der Palästinenser, doch bereits am 9. Oktober kündigte die Führung des Landes die Mobilisierung von 300.000 Reservisten für einen Vergeltungsschlag an. Noch nie hatte es in Israel eine Einberufung in so großem Umfang gegeben. Dabei wurden viele schwerwiegende Probleme bei der Organisation, Versorgung der Soldaten und Planung der Logistik deutlich. Bisher sind seit der Ankündigung der Mobilmachung über zwei Wochen vergangen. Viele IDF-Truppeneinheiten sind bereits im Einsatz und im Feld, allerdings ohne Training und Übung der Zusammenarbeit der einzelnen Einheiten, schrieb bereits Rainer Rupp bei RT DE.
Mehr zum Thema - Warten auf die Bodenoffensive: Schreckt Israel vor den drohenden hohen Verlusten zurück?