Das Vertrauen in die Regierung in Israel ist in auf ein 20-Jahres-Tief gefallen. Das berichtete die Zeitung Times of Israel am Montag unter Berufung auf eine aktuelle Umfrage des israelischen Demokratie-Instituts. Demnach gaben nur 20,5 Prozent der befragten jüdischen Israelis und 7,5 Prozent der arabischen Israelis an, dass sie der Regierung von Premierminister Benjamin Netanjahu vertrauen. Im Juni lagen die Werte der jeweiligen Bevölkerungsgruppen noch bei 28 Prozent bzw. 18 Prozent.
Ebenfalls am Montag berichtete die hebräische Tageszeitung Yedioth Ahronoth, dass drei ungenannte Mitglieder des Netanjahu-Kabinetts ihren Rücktritt in Erwägung ziehen. Damit wollen sie auf das Versagen der Regierung und des Sicherheitsapparats bei der Verhinderung des Hamas-Angriffs vom 7. Oktober und den Umgang mit den Folgen reagieren.
Erneut Drohungen gegen Iran
Der Rückgang des Vertrauens der Israelis in ihre Regierung scheint auf Sicht der Regierung zu einem ungünstigen Zeitpunkt zu kommen, da die angekündigte israelische Offensive im Gazastreifen und weitere mögliche Kriegshandlungen den Rückhalt der Bevölkerung brauchen werden. Erst am Sonntag warnte der israelische Wirtschaftsminister Nir Barkat davor, dass Israels Militär bereit sei, die im Libanon ansässige militante Gruppe Hisbollah zu "eliminieren" und den Iran anzugreifen, wenn dieser im aktuellen Konflikt eine "Nordfront" eröffne.
Am Montag sagte hingegen der israelische Verteidigungsminister Yoav Gallant gegenüber dem australischen Sender ABC, er schätze, dass die bevorstehende Offensive bis zu drei Monate dauern könnte. Unterdessen sollen kleine israelische Kontingente bereits in den Gazastreifen eingedrungen sein und dort operieren. Gallant räumte jedoch ein, dass Israel es vorziehe, sich auf Luftangriffe zu verlassen, um seine Bodentruppen nicht unnötig einer Gefahr auszusetzen.
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