Griechisch-orthodoxe Kirche in Gaza bei Luftangriff schwer beschädigt

Eine Griechisch-Orthodoxe Kirche in Gaza ist bei einem Luftangriff offenbar schwer beschädigt worden. Mindestens acht Menschen kamen ums Leben. Das Patriarchat von Jerusalem machte Israel für den Angriff verantwortlich und sprach von einem Kriegsverbrechen.

Die Griechisch-Orthodoxe Kirche des Heiligen Porphyrius in Gaza ist bei einem israelischen Luftangriff am Donnerstag schwer beschädigt worden. Dabei wurden laut Behördenangaben mindestens acht Menschen getötet.

Mehr Opfer könnten sich unter den Trümmern befinden. Auf dem Gelände der Kirche sollen zur Zeit des Angriffs mehrere Hundert Menschen Schutz gesucht haben.

Das Griechisch-Orthodoxe Patriarchat von Jerusalem bezeichnete die Bombardierung ihres Gotteshauses im Gazastreifen als Kriegsverbrechen und machte Israel für den Angriff verantwortlich. In einer Erklärung vom Abend heißt es:

"Das griechisch-orthodoxe Patriarchat von Jerusalem verurteilt aufs Schärfste den israelischen Luftangriff, der das Territorium seiner Kirche in Gaza-Stadt getroffen hat. Das Patriarchat betont, dass die Kirche selbst und ihre Nebengebäude ihre Türen für unschuldige Zivilisten, insbesondere Frauen und Kinder, geöffnet haben, die durch die israelischen Luftangriffe auf Wohnviertel, die in den letzten 13 Tagen fortgesetzt wurden, ihre Häuser verloren haben. Angriffe auf diese Einrichtungen stellen ein Kriegsverbrechen dar, das nicht ignoriert werden kann."

Die israelische Seite hat sich noch nicht zu dem Vorfall geäußert.

Die Kirche des Heiligen Porphyrius ist das älteste aktive christliche Gotteshaus in Gaza. Sie gilt als drittälteste Kirche der Welt. Ursprünglich im 5. Jahrhundert zu Ehren des gleichnamigen Heiligen erbaut, wurde das heutige Gebäude Mitte des 11. Jahrhunderts während der Kreuzzüge errichtet und im 19. Jahrhundert renoviert. Es befindet sich im südlichen Teil von Gaza-Stadt.  Bereits in der vergangenen Woche kursierten Meldungen über die Zerstörung der Kirche bei einem Luftangriff. Diese stellten sich allerdings als falsch heraus.

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