Berichte über Drohnenangriffe auf US-Militärstützpunkte im Irak

Der Angriff auf ein Krankenhaus in Gaza mit hunderten Toten hat die Situation im Nahen Osten weiter angeheizt. Nach der Attacke wurden im Irak Drohnenangriffe auf US-Stützpunkte gemeldet. Nach US-Angaben gab es aber keine Opfer. Mehrere Milizen warnten die USA vor einer Einmischung im Konflikt zwischen Israel und Hamas.

Nach Angaben der Nachrichtenagentur Reuters hat das US-Militär am Mittwoch mindestens zwei Drohnenattacken auf seine Stützpunkte im Irak abgewehrt. Zwei Quellen, die anonym bleiben wollten, teilten mit, dass die Al Asad Air Base der irakischen und US-Streitkräfte mit zwei unbemannten Luftfahrzeugen angegriffen worden sei. Es wurden keine Opfer gemeldet. Die Quellen wollten sich über Verdächtige nicht äußern. Bislang reklamierte keine Gruppierung die Attacke für sich.

Später berichtete Reuters unter Berufung auf einen westlichen Diplomaten und einen irakischen Sicherheitsbeamten über einen weiterer Drohnenangriff. Sein Ziel war demnach der US Air Base Al-Harir in der nordirakischen Provinz Erbil. Die Attacke wurde ebenfalls zurückgeschlagen. Auch dabei wurden keine Opfer gemeldet. Die Verantwortung für die Drohnenattacke übernahm die Gruppierung Tashkil al-Waritheen. Das US-Militär und die US-Botschaft in Bagdad kommentierten die Berichte auf Anfrage der Nachrichtenagentur Associated Press zunächst nicht.

In den sozialen Medien tauchte inzwischen ein Video auf, das die Attacke auf die US-Militärbasis zeigen soll.

Das waren die ersten Attacken auf US-Stützpunkte im Irak seit mehr als einem Jahr. Sie erfolgten nach dem Angriff auf ein Krankenhaus in Gaza am Dienstag, bei dem Hunderte von Menschen ums Leben gekommen waren. Die Palästinenser machten das israelische Militär für die Attacke verantwortlich. Israel sprach dagegen von einer fehlgeleiteten Rakete der Gruppierung Islamischer Dschihad. Der Tod von Zivilisten löste weltweit heftige Reaktionen aus.

In der vergangenen Woche hatten mehrere irakische und jemenitische Milizen den USA mit Raketen- und Drohnenangriffen gedroht, sollte die US-Regierung in den Nahost-Konflikt intervenieren, um Israel zu unterstützen.

Im Irak befinden sich derzeit 2.500 US-Armeeangehörige. Sie beschäftigen sich mit der Ausbildung und der Beratung der irakischen Streitkräfte. Etwa 900 weitere US-Armeeangehörige befinden sich im benachbarten Syrien.

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