Acht Kämpfer der Extremistengruppe Haiʾat Tahrir asch-Scham (HTS) wurden am Montag bei russischen Luftangriffen auf das nördliche syrische Gouvernement Idlib getötet: "Bei sechs Luftangriffen russischer Kampfflugzeuge nach Mitternacht wurden am Sonntag acht Mitglieder von HTS getötet und weitere schwer verletzt", berichtete die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte (SOHR).
Die al-Nusra-Front, die sich im Jahr 2017 in HTS umbenannt hatte, war früher mit Al-Qaida in Syrien verbunden. Die HTS genoss bis vor Kurzem starke Unterstützung aus der Türkei und den USA, insbesondere als eine von der HTS geführte Koalition im Jahr 2015 das Gouvernement Idlib mit von den USA und der Türkei gelieferten Waffen besetzte, darunter TOW-Panzerabwehrraketen. Kürzlich hatte die HTS die Unterstützung der Türkei verloren, da Ankara im Rahmen einer von Russland unterstützten Versöhnungsbemühung versucht, die Beziehungen zu Damaskus wieder zu normalisieren. Die islamistische Gruppe HTS hält weiterhin große Teile der nordwestsyrischen Provinz Idlib besetzt.
Die russische Luftwaffe in Syrien hat unlängst in Abstimmung mit den syrischen Truppen die Bombardierung militanter Stellungen in Idlib intensiviert. Bin 5. August griff Moskau ein militärisches Hauptquartier der HTS in Idlib an. Im Juni zielte die russische Armee mehrmals auf Stellungen der Terroristen in Idlib, um die HTS und andere Gruppen zu treffen, darunter die extremistische ausländische Miliz, "Turkistanische Islamische Partei" (TIP) und die von der Türkei unterstützte "Hamza-Division". Im Vormonat hatten russische Angriffe eine Drohnenfabrik in Idlib zum Ziel.
Die Entwicklungen erfolgten zu einem Zeitpunkt, als die Konfrontationen zwischen USA und Russland in Syrien zugenommen hatten. Pentagon warf Moskau vor, die russischen Piloten hätten in letzter Zeit versucht, US-Drohnen im syrischen Luftraum zu bedrängen, in der Annahme, "dass die USA darauf keine starke militärische Antwort geben würden". Die USA stocken derzeit ihre Besatzungstruppen in Syrien auf, angeblich aus Angst vor den möglichen Angriffen auf ihre Stützpunkte durch Gruppierungen, die mit Iran in Verbindung stehen.
Die USA haben gut 900 Soldaten in Syrien illegal stationiert, die mit den von Kurden dominierten demokratischen Kräften Syriens im Nordostsyrien zusammenarbeiten. Im Gegensatz zu den US-Besatzungstruppen sind die russischen Truppen auf Einladung der syrischen Regierung in Syrien stationiert worden. Das US-Militär hat seine Besatzungstruppen und Ausrüstung seit Langem im Nordosten Syriens stationiert, wobei das Pentagon behauptet, dass der Einsatz darauf abziele zu verhindern, dass die Ölfelder in der Region in die Hände von IS-Terroristen fallen. Damaskus hingegen unterstreicht stets, der Einsatz diene vorrangig dazu, die natürlichen Ressourcen des Landes zu plündern.
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