Am Dienstagnachmittag ist es in der israelischen Großstadt Tel Aviv zu einem Terroranschlag gekommen. Wie die Zeitung Jerusalem Post berichtete, soll ein Mann mit dem Auto Passanten angefahren haben. Nach vorläufigen Angaben sei er daraufhin aus dem Fahrzeug ausgestiegen und habe ein weiteres Opfer in den Hals gestochen. Ein Zivilist soll den Angreifer schließlich erschossen haben. In den Videos, die in den sozialen Medien kursieren, ist der Täter tot am Boden liegend zu sehen.
Insgesamt seien mindestens acht Menschen infolge des Angriffs verletzt worden. Rettungsärzte am Tatort berichteten über fünf Unfallopfer, denen medizinische Hilfe geleistet werden müsse. Eine 46-jährige Frau soll sich in einem sehr schlechten Gesundheitszustand befinden. Für das Leben der vier weiteren Opfer bestehe keine ernsthafte Bedrohung. Die Opfer wurden in zwei Krankenhäuser in Tel Aviv eingeliefert. Die Jerusalem Post zitierte einen Notarzt wie folgt:
"Wir sahen, dass es sehr ernst war. In der Nähe der Bushaltestelle gab es fünf Verletzte, darunter eine 46-jährige Frau, die bei Bewusstsein auf dem Bürgersteig lag und an schweren Verletzungen litt."
Der Pressesprecher der palästinensischen radikalislamischen Organisation Hamas, Hazem Qassem, begrüßte den Anschlag und bezeichnete ihn als "erste Reaktion auf Verbrechen der Besatzer gegen unser Volk in der Stadt Dschenin".
Nach vorläufigen Angaben des Polizeiamtes Tel Aviv soll der Täter, der allein gehandelt habe, Palästinenser aus dem Westjordanland gewesen sein. Vermutlich sei er nach Israel mit einer medizinischen Sondergenehmigung eingereist.
Der Präsident der israelischen Polizei, Yaakov Shabtai, erklärte, dass es weitere Verhaftungen im Zusammenhang mit dem Täter gegeben habe. Einzelheiten des Anschlags würden derzeit geklärt. Darüber hinaus dankte Shabtai dem Bürger, der den Terroristen erschossen habe. Dadurch habe dieser eine Eskalation des Vorfalls und weitere Opfer verhindert.
In der Nacht zum Montag waren die israelischen Streitkräfte in das palästinensische Dschenin eingerückt und haben damit ihre größte Offensive seit 20 Jahren begonnen. Nach Angaben des stellvertretenden Chefs des Gouvernements Dschenin, Kamal Abu al-Rub, seien bisher etwa 3.000 Menschen aus dem Flüchtlingslager in der Stadt geflohen. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu erklärte seinerseits, dass die Region zum Rückzugsort für Terrorismus geworden sei, von dem aus heimtückische Angriffe auf israelische Männer, Frauen und Kinder verübt würden. Bisher seien im Laufe des israelischen Einsatzes mindestens zehn Menschen ums Leben gekommen. Nach Angaben der UNO könnten drei davon Kinder sein.
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