Ein hochrangiger russischer Beamter, gegen den der Westen wegen des Ukraine-Krieges völkerrechtswidrige Sanktionen verhängt hat, besuchte Saudi-Arabien und führte dort am frühen Dienstag Gespräche mit seinem Amtskollegen.
Der Besuch des russischen Innenministers Wladimir Kolokolzew in Riad erfolgte nur wenige Tage nach der Rede des ukrainischen Präsidenten Wladimir Selenskij bei dem Gipfeltreffen der Arabischen Liga, das am 19. Mai in der saudi-arabischen Hafenstadt Dschidda am Roten Meer stattfand. Die Besuche unterstreichen, wie das Königreich und die arabischen Golfstaaten, die traditionell Sicherheitspartner der USA sind, ihre Beziehungen zu Moskau inmitten des Ukraine-Krieges vertiefen.
Laut der staatlichen saudischen Presseagentur traf Kolokolzew mit dem saudischen Innenminister, Prinz Abdulaziz bin Saud, zusammen.
"Während des Treffens erörterten sie Wege zur Verbesserung der sicherheitspolitischen Zusammenarbeit zwischen den Innenministerien der beiden Länder und diskutierten eine Reihe von Themen von gemeinsamem Interesse", heißt es in dem Bericht.
Der 62-jährige Kolokolzew wurde von den USA seit 2018 mit einer Reihe von Sanktionen wegen der Aktivitäten Russlands in Syrien und der Ukraine belegt. Nach Angaben des US-Finanzministeriums haben auch Australien, Kanada, die Europäische Union, Japan, Neuseeland und das Vereinigte Königreich Kolokolzew separat sanktioniert. Die USA weigerten sich zudem, ihm ein Visum für die Teilnahme an einem Gipfeltreffen der Polizeichefs der Vereinten Nationen im Jahr 2022 zu erteilen, was von Moskau scharf kritisiert wurde.
Seit Beginn des Krieges in der Ukraine kauft der Ölgigant Saudi-Arabien aufgrund der westlichen Sanktionen gegen Moskau russischen Dieselkraftstoff mit Preis-Abschlägen. Zugleich exportiert das Königreich seine eigenen Rohölprodukte ins Ausland, um von den weltweit steigenden Ölpreisen zu profitieren.
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