Der türkische Innenminister Süleyman Soylu hat mit seinen Vorwürfen gegen die USA erneut Aufsehen erregt. Neulich sprach er in einem Fernsehprogramm über den Kampf gegen den Terrorismus im Nahen Osten. Ihm zufolge gehe Ankara dabei nicht nur gegen kurdische Extremisten vor, sondern auch gegen die USA. Der Fernsehsender Ulusal Kanal zitierte Soylu mit den Worten:
"Wir verfolgen alle. Wir verfolgen alle terroristischen Organisationen."
Unter solchen nannte der Innenminister die Anhänger des Predigers Fethullah Gülen, die Arbeiterpartei Kurdistans (PKK), die Union der Gemeinschaften Kurdistans (KCK), die Revolutionäre Volksbefreiungspartei-Front (DHKP-C) und die Terrormiliz Islamischer Staat (IS). Indem die Türkei gegen den Terrorismus in der Region kämpfe, kämpfe sie auch gegen die USA, erklärte Soylu.
"Wir kämpfen nicht gegen die PKK, wir kämpfen gegen die USA. Sind wir etwa so naiv, um das nicht zu begreifen? Wir wissen das. Washington will im Nahen Osten einen Terrorstaat gründen."
Das war übrigens nicht die erste auffällige Erklärung des Ministers in der letzten Zeit. Bereits in der vergangenen Woche hatte Soylu erklärt, dass der Terrorismus nicht ausgerottet werden könne, bis sich die US-Armee aus der Region zurückgezogen habe. Dabei verwies er auf die Rolle der USA in Afghanistan. Es werde auch für Irak und Syrien eine "komplizierte Aufgabe" sein, ihre Stabilität wiederzuerlangen und den Wiederaufbau zu schaffen.
"Die USA wollen schon seit Langem einen Terrorstaat errichten, und die Türkei kämpft seit mehr als 40 Jahren dagegen."
Die PKK wird von der Türkei als eine der größten Bedrohungen für die Sicherheit des Landes eingestuft. Auch in den USA und der EU gilt sie als Terrororganisation. Die im Jahr 1978 gegründete Untergrundorganisation kämpft seit 1984 gegen die Regierung in Ankara. Seit den letzten Jahren wird dieser Streit auch in Nordirak und Syrien ausgefochten, wo die türkische Armee regelmäßig PKK-Objekte angreift.
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