Die Gesamtmenge aller Unternehmen mit ausländischem Kapital war in der Türkei im Jahr 2022 so hoch wie seit 2010 nicht mehr. "Die Zahl der Unternehmen mit ausländischem Kapital in der Türkei stieg im Jahr 2022 auf 20.135, ein Rekord seit 2010", berichtete die Nachrichtenagentur Anadolu unter Berufung auf die Union der Kammern und Börsen der Türkei. Die meisten Firmen – 1.363 – wurden von russischen Staatsbürgern gegründet, knapp dahinter folgt Iran mit 1.300 Unternehmen. 484 Unternehmen wurden von deutschen Bürgern gegründet.
Laut Anadolu investieren Ausländer hauptsächlich in den Großhandel, gefolgt von Immobilien und kommerziellen Dienstleistungen. Die meisten neuen Unternehmen wurden in Istanbul registriert, gefolgt von Antalya und Ankara.
Die wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen Russland und der Türkei hat in den letzten Monaten zugenommen, da Ankara sich nicht an den westlichen Sanktionen gegen Moskau beteiligt. Die Importe aus und Exporte nach Russland haben sich innerhalb eines Jahres verdoppelt. Russland war im Jahr 2022 der größte Handelspartner der Türkei und löste damit Deutschland ab, hieß es von der Deutsch-Türkischen Industrie- und Handelskammer (AHK Türkei) in Istanbul. Auch als Transit- beziehungsweise Urlaubsziel ist die Türkei für Russland wichtiger denn je. Wer nach Europa will, fliegt mit großer Wahrscheinlichkeit über die Türkei – oder bleibt gleich dort. Auch die Immobilienkäufe von Russen in der Türkei, die ab 400.000 US-Dollar gleich die türkische Staatsangehörigkeit beinhalten, sind enorm gestiegen.
Mitte 2022 unterzeichneten die beiden Länder einen Fahrplan für die wirtschaftliche Zusammenarbeit, der vorsieht, dass Russland und die Türkei ihr Handelsvolumen auf 100 Milliarden US-Dollar erhöhen. Russland will außerdem den größten europäischen Gasknotenpunkt in der Türkei errichten. Unter russischer Ägide entsteht zudem derzeit ein erstes Kernkraftwerk in der Türkei, zwei weitere sind in Planung.
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