Nach den türkischen Zusicherungen, dass eine Militäroperation gegen die Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF) in Nordsyrien bald beginnen könnte, setzten die protürkischen islamistischen Gruppierungen ihre Vorbereitungen zur Teilnahme an der bevorstehenden Invasion fort, wie Asharq Al-Awsat berichtete.
Nach Angaben eines Anführers der von der Türkei unterstützten syrischen "Oppositionskräfte" trafen sich Vertreter der Ankara-treuen "Syrischen Nationalen Armee" (SNA) am Dienstag in Dscharabulus nahe der syrisch-türkischen Grenze mit türkischen Armeeoffizieren, um militärische Strategien für eine bevorstehende Bodenoperation gegen kurdisch geführte Milizen zu entwickeln.
Berichten zufolge hat die von der Türkei unterstützte SNA-Fraktion eine beträchtliche Anzahl ihres militärischen Personals und Nachschubs in die Umgebung von Tall Rifaat und Kobane verlegt, um sich dort in Kampfbereitschaft zu versetzen.
Im Jahr 2018 übernahm die Türkei mithilfe der SNA, einer von ihr gestützten islamistischen Rebellengruppe, völkerrechtswidrig die Kontrolle über den kurdischen Selbstverwaltungskanton Afrin.
Obwohl seit über einer Woche eine Bodenoperation geplant ist, machte Ankara seine Drohungen aufgrund des internationalen Drucks vonseiten Russlands, Irans und der USA noch nicht wahr.
Der türkische Präsidentensprecher İbrahim Kalın habe erklärt, dass "eine Militäroperation gegen terroristische Organisationen im Norden Syriens jederzeit eingeleitet werden kann", meldete Daily Sabah News. Die Türkei fordere "den Rückzug der SDF von ihren Grenzen um dreißig Kilometer", so Kalın weiter.
Mehr zum Thema – Warum sich Erdoğan einen Ausfall gegen Russland erlaubt hat