Iran hat Israel und westlichen Geheimdiensten vorgeworfen, einen Bürgerkrieg in dem Land anzetteln zu wollen. "Diverse Sicherheitsdienste, Israel und einige westliche Politiker" hätten Pläne gemacht für einen Bürgerkrieg sowie für die Zerstörung und die Zerstückelung Irans, schrieb der iranische Außenminister Hossein Amir-Abdollahian am Donnerstag auf Twitter. Sein Land werde darauf aber nicht hereinfallen. Iran sei nicht Libyen oder der Sudan.
Nachdem Separatisten mit den Unruhen und landesweiten Streiks nichts erreicht hätten, provozierten sie nach iranischen Angaben nun die Streitkräfte und die Polizei, um einen Bürgerkrieg und bewaffneten Aufstand im Lande auszulösen. Das hätte in letzten Tagen die Terrorwelle in mehreren Städten, vor allem in Izeh, gezeigt. Mindestens neun Menschen sind seit Dienstag in Iran getötet worden.
In der Kleinstadt Izeh hatten am Mittwoch Unbekannte von einem Motorrad wahllos in eine Menschenmenge geschossen. Dabei wurden sieben Menschen getötet, darunter Kinder und Frauen. In Isfahan wurden zwei Sicherheitskräfte getötet und zwei weitere durch Unbekannte verletzt. In der kurdischen Stadt Sanandadsch wurde ein Polizist mit einem Messer angegriffen, wonach er später seinen Verletzungen erlag.
Ein iranischer Regierungssprecher hat diesbezüglich die neue Serie von Terroranschlägen in den Provinzen Chuzestan und Isfahan verurteilt und erklärt, solche Aktivitäten seien auf die "Frustration der Feinde" durch den gegen das Land gerichteten "Medienterrorismus" zurückzuführen.
Der Westen hat seit Mitte September eine beispiellose Medienkampagne – unter anderem mittels Bot- und Fake-Accounts in sozialen Medien – gegen Iran gestartet, um ein falsches Bild sowohl über die Reichweite als auch die Form der Proteste in Iran zu vermitteln.
In den letzten Tagen wurden die sozialen Medien zum Beispiel mit nicht belegbaren Berichten überschwemmt, in denen behauptet wurde, Iran habe mittlerweile – nach den jüngsten Protesten und gewalttätigen Ausschreitungen – 15.000 Demonstranten zum Tode verurteilt. Die angeblich in Iran kurz bevorstehende Hinrichtung von 15.000 Inhaftierten hat sich bereits als Fake News herausgestellt.
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