Israel lud den ukrainischen Botschafter am Dienstag ins Außenministerium vor, da Kiew kürzlich für eine Untersuchung des Internationalen Gerichtshofs bezüglich der israelischen Besetzung des Westjordanlands stimmte.
Die Ukraine hatte am vergangenen Freitag im Vierten Ausschuss der UN-Generalversammlung in einer Resolution mit dem Titel "Israelische Praktiken und Siedlungsaktivitäten, die die Rechte des palästinensischen Volkes und anderer Araber in den besetzten Gebieten beeinträchtigen" gegen Israel gestimmt und damit die Beziehungen zwischen den beiden Ländern belastet.
In der Resolution wird darauf gedrängt, dass der Internationale Gerichtshof (IGH) in Den Haag so bald wie möglich ein Gutachten zum Thema der Besatzungspolitik Israels abgibt. Im Plenum der Generalversammlung wird voraussichtlich nächsten Monat über die Annahme der Resolution abgestimmt.
Der ukrainische Botschafter in Israel, Jewgeni Kornijtschuk, erklärte, Israel sei unzufrieden mit der Entscheidung seines Landes, für die Resolution zu stimmen. Unterdessen erklärte das israelische Außenministerium: "Es wurde dem Botschafter klargemacht, dass dieses Verhalten kein freundschaftliches Verhalten darstellt."
Vor dem Hintergrund anhaltender russischer Drohnenangriffe auf Ziele in der Ukraine hat der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij unlängst Israel vorgeworfen, eine "Allianz" zwischen Russland und Iran ermöglicht zu haben. Ein solches Bündnis hätte ohne die neutrale Haltung der israelischen Regierung zum Ukraine-Krieg "schlicht nicht existiert", behauptete Selenskij bei einer von der israelischen Zeitung Haaretz organisierten Konferenz.
Der stellvertretende Vorsitzende des Sicherheitsrates der Russischen Föderation hatte Israel kürzlich mit einem Abbruch der bilateralen Beziehungen gedroht, sollte Israel die Ukraine militärisch unterstützen.
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