Israels Verteidigungsminister Benny Gantz traf am Donnerstag mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan zusammen, nachdem er eine schrittweise Wiederaufnahme der Verteidigungsbeziehungen mit Ankara angekündigt hatte. Es war der erste Besuch eines israelischen Verteidigungsministers in der Türkei seit etwa zehn Jahren.
Zuvor war Gantz mit dem türkischen Verteidigungsminister Hulusi Akar zusammengetroffen. In einer gemeinsamen Konferenz nach dem Treffen erklärte Gantz: "In diesem Jahr ist es uns dank enger, verdeckter Kontakte gelungen, eine alarmierende Zahl von Bedrohungen gegen israelische Bürger und jüdische Menschen in der Türkei zu beseitigen." Gantz fügte hinzu: "Wir sind Präsident Erdoğan, Minister Akar und den Sicherheitsbehörden dankbar, die an dieser entscheidenden, lebensrettenden Zusammenarbeit beteiligt sind."
Israel rechnete Mitte Juni nach eigenen Angaben mit Angriffen auf seine Bürger in der türkischen Metropole Istanbul durch "iranische Agenten", nachdem der iranische Oberst Sajjad Chodai, ein ranghohes Mitglied der Quds-Einheit der Iranischen Revolutionsgarde, in Teheran durch Mossad-Agenten ermordet worden war.
"Der Nahe Osten und die östlichen Mittelmeerregionen verändern sich", sagte Gantz. Allianzen, die vor nicht langer Zeit noch undenkbar gewesen seien, würden "angesichts alarmierender Bedrohungen wie der durch Iran" aufgebaut. Nach Angaben aus israelischen Sicherheitskreisen erfolgte die Erneuerung der Beziehungen in Abstimmung mit Griechenland, Zypern und den USA.
Zwischen den einstigen Bündnispartnern Türkei und Israel war es 2010 zum Zerwürfnis gekommen, nachdem bei der Erstürmung eines Schiffes mit Solidaritätsfracht für Gaza durch die israelische Marine zehn türkische Staatsbürger getötet worden waren. Sowohl Ankara als auch Tel Aviv hatten außerdem ihre jeweiligen Botschafter nach der Anerkennung Jerusalems als Hauptstadt Israels durch die USA im Jahr 2017 abgezogen.
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