Saudi-Arabien will USA durch humanitäre Hilfe an Kiew besänftigen, Washington reicht das nicht

Nach zunehmender Kritik der USA an Saudi-Arabiens Verhalten angesichts der russischen Sonderoperation in der Ukraine sagte die Führung in Riad vor Kurzem Kiew humanitäre Hilfe zu. Laut eines US-Topdiplomaten kompensieren solche Schritte nicht den jüngsten OPEC+-Beschluss zur drastischen Drosselung der Ölförderung.

Die jüngsten Schritte Saudi-Arabiens, der Ukraine Hilfe zu leisten, und "russische Annektierungen" vor den Vereinten Nationen zu verurteilen, seien positive Entwicklungen, könnten aber die "falsche" Entscheidung der OPEC+ zur Kürzung der Ölproduktion, nicht ausgleichen, sagte US-Außenminister Antony Blinken. "Dies sind positive Entwicklungen, sie kompensieren nicht die Entscheidung der OPEC+ (…) Aber wir werden das zur Kenntnis nehmen", sagte Blinken.

Die wichtigsten Ölförderstaaten unter Führung von Saudi-Arabien beschlossen in einem spektakulären Schritt im Rahmen der OPEC+ eine drastische Kürzung der Ölförderung um zwei Millionen Barrel für den Monat November. Der jüngste OPEC+-Beschluss unter der Führung Saudi-Arabiens und Russlands war eine Ohrfeige für das Weiße Haus, da die USA nur dann als Sieger aus der Ukraine-Krise hervorgehen können, wenn die explodierenden Öl- und Gaspreise eingedämmt werden können.

Nach zunehmender Kritik der USA an Saudi-Arabiens Verhalten angesichts der russischen Sonderoperation in der Ukraine entschied die Führung in Riad humanitäre Hilfe in Höhe von 400 Millionen Dollar (411 Millionen Euro) für Kiew zuzusagen. Zudem verurteilte der Vertreter Sau­di-Ara­bi­ens bei den Vere­in­ten Natio­nen unlängst den Anschluss der vier Regio­nen in der Ukraine durch Rus­s­land. 

Auf einer von Bloomberg organisierten Veranstaltung am Mittwoch wiederholte Blinken die Position der USA, dass Washington die Beziehungen zu Saudi-Arabien "ganz bewusst" neu bewerten werde, um sicherzustellen, dass sie den US-Interessen besser entsprächen.

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