Israelische Rüstungsunternehmen seien die größten Nutznießer der sogenannten "Abraham-Abkommen" gewesen, die 2020 zwischen Tel Aviv und mehreren arabischen Staaten unterzeichnet wurden. Das geht aus einem Bericht der US-Zeitung Wall Street Journal (WSJ) hervor. Israelische Rüstungsunternehmen sollen sich Geschäfte in Höhe von über drei Milliarden Dollar mit den Vereinigten Arabischen Emiraten, Bahrain und Marokko gesichert haben.
Israelische Sicherheitsbeamte erklärten, dass sie seit der Unterzeichnung der Abkommen mehr als 150 Treffen mit ihren Partnern in den drei arabischen Ländern zu Waffengeschäften hatten.
Diese Investitionen trugen dazu bei, dass Israels weltweite Rüstungsverkäufe im vergangenen Jahr einen Rekordwert von 11,3 Milliarden US-Dollar erreichten, wobei die Rüstungsverkäufe in die Golfstaaten nach Angaben des israelischen Verteidigungsministeriums sieben Prozent der gesamten Waffenexporte ausmachten.
Zu den Geschäften gehören die Belieferung der Vereinigten Arabischen Emirate und Bahrains mit fortschrittlichen Luftabwehrsystemen sowie ein Abkommen mit Marokko über den Bau von Drohnenfabriken in dem nordafrikanischen Land. Berichten zufolge befinden sich israelische Militärfirmen auch in Gesprächen, um den drei arabischen Staaten fortschrittliche Radartechnologie sowie Cybersicherheitssysteme zu verkaufen.
Eines der bedeutendsten Rüstungsgeschäfte wurde Anfang des Jahres zwischen Tel Aviv und Abu Dhabi abgeschlossen, als emiratische Beamte dem Kauf eines israelischen Kurzstreckenflugabwehr-Raketensystems namens "SPYDER" zustimmten. SPYDER wurde entwickelt, um feindliche Drohnen und Marschflugkörper abzufangen.
Der Erwerb von Abwehrsystemen ist das Ergebnis der Frustration in der VAE-Führung gewesen, nachdem die Emirate Anfang des Jahres nicht in der Lage waren, Drohnenangriffe auf ihre Ölanlagen in Abu Dhabi durch die Huthi-Bewegung im Jemen abzuwehren.
Das WSJ behauptet, dass ein Großteil der Verteidigungskooperation zwischen Israel und den Golfstaaten weiterhin insgeheim stattfinde, da Beamte versuchten, die Sicherheitsvereinbarungen aus dem Licht der Öffentlichkeit herauszuhalten, "um vor allem Iran nicht offen zu provozieren". Die Normalisierung der Beziehungen zwischen den Golfstaaten und Israel wird als ein "Signal" an Teheran interpretiert, der sich längst einen Schattenkrieg mit Tel Aviv in der Region liefert. Die Strategie der USA während Trumps Amtszeit zielte darauf, "Friedensgespräche" zwischen Israel und arabischen Staaten anzukurbeln, ohne zuvor erst die Palästina-Frage zu lösen.
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