In den letzten sechs Monaten herrschte im Jemen eine Waffenruhe, die einen deutlichen Rückgang der Gewalt mit sich gebracht hatte. Die Waffenruhe ist aber vor Kurzem ausgelaufen, und die Verhandlungen über eine verlängerte Waffenruhe im Land sind nach Angaben der Vereinten Nationen vorerst gescheitert.
Die Lage zwischen der Ansarollah-Bewegung (Huthi) und Saudi-Arabien droht nun wieder zu eskalieren. Ein ranghohes Mitglied von Ansarollah erklärte, die Huthi-Kämpfer im Jemen würden Öleinrichtungen tief in Saudi-Arabien und den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) angreifen, falls die UN und Saudi-Arabien den berechtigten Forderungen der Jemeniten zur Wiedereinführung des Waffenstillstands nicht nachkommen.
Die Huthi-Bewegung erklärte, sie werde die Warnung aufrechterhalten, solange die "US-saudische Aggression" nicht bereit sei, dem jemenitischen Volk das Recht zu gewähren, Ölvorkommen aus eigenen Quellen zur Deckung der staatlichen Ausgaben auszubeuten. Die Huthis forderten zudem die sofortige Aufhebung der Blockade jemenitischer Häfen durch die saudische Führung.
Der US-Gesandte für den Jemen machte am Mittwoch die Anführer der Huthi-Bewegung für das jüngste Scheitern der Verlängerung des Waffenstillstandsabkommens im Jemen verantwortlich und beschuldigte sie, in letzter Minute "maximalistische Forderungen" zu stellen, die konstruktive Verhandlungen zum Scheitern brachten.
Die UNO versucht derzeit, eine Verlängerung der Waffenruhe um sechs Monate zu erreichen und diese an zusätzliche Bedingungen zu knüpfen. Unter anderem geht es um die Öffnung wichtiger Straßen in Tais im Südwesten, Mittel zur militärischen Deeskalation und die Freilassung von Gefangenen.
In dem Land auf der Arabischen Halbinsel kämpft seit 2015 ein von Saudi-Arabien geführtes Militärbündnis an der Seite der Exil-Regierung mit Sitz in Riad gegen die Huthis, die weite Teile des Nordens samt der Hauptstadt Sanaa kontrollieren.
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