Syrien hat am Freitag nach einem israelischen Luftangriff den Flugverkehr am internationalen Flughafen der Hauptstadt Damaskus vorübergehend ausgesetzt. Wie die Nachrichtenagentur AFP berichtet, sei der Flugbetrieb auch am frühen Morgen noch beeinträchtigt gewesen. Durch den Angriff war eine Landebahn beschädigt worden.
Zuvor hatte die syrische Nachrichtenagentur Sana von einem israelischen Raketenangriff auf Ziele südlich von Damaskus berichtet. Dabei sei am Freitag mindestens ein Zivilist verletzt worden. Der Angriff auf einen Vorort von der syrischen Hauptstadt ging von den israelisch besetzten Golanhöhen aus. Die syrische Luftabwehr fing nach syrischen Angaben die meisten Raketen ab.
Ein israelischer Satellitennachrichtendienst veröffentlichte inzwischen Bilder, die erhebliche Schäden an den Start- und Landebahnen zeigen. ImageSat International (ISI) erklärte, die Raketeneinschläge hätten den Betrieb auf beiden Start- und Landebahnen des Flughafens "vollständig lahmgelegt". Jede Landebahn schien dreimal getroffen worden zu sein.
Das russische Außenministerium verurteilte am Freitagabend die "bösartige Aktion" Israels aufs Schärfste und bezeichnete die israelische Aggression gegen Syrien als "Provokation", die gegen "die grundlegenden Normen des Völkerrechts" verstoße. Auch Iran verurteilte den israelischen Angriff auf Syrien und bekräftigte seine unerschütterliche Unterstützung für das arabische Land.
Die israelischen Angriffe auf Syrien seien nach Angaben der israelischen Armee hauptsächlich darauf ausgerichtet, den Ausbau des mutmaßlichen "iranischen Einflusses" in Syrien abzuwenden und Waffentransporte über Syrien an die Hisbollah zu unterbinden. Dabei wendete Israel bislang nach eigener Darstellung eine Taktik an, mit der es gelang, eine direkte Konfrontation mit russischen Streitkräften auf syrischem Boden zu vermeiden.
Israels Beziehungen zu Russland hätten sich durch den Ukraine-Konflikt jedoch massiv verschlechtert, da die Regierung in Tel Aviv die Ukraine zunehmend unterstützt und gleichzeitig versucht, Israels "Bewegungsfreiheit" in Syrien aufrechtzuerhalten. Die deutlichen Kommentare vonseiten Russlands über den israelischen Angriff hätten der Times of Israel zufolge die derzeitigen Spannungen abermals unterstrichen. Trotz der Verschlechterung der Beziehungen zu Moskau setzt Israel seine Operationen im syrischen Luftraum, der überwiegend von Russland kontrolliert wird, weiter fort.
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