Hassan Nasrallah, der Generalsekretär der politischen Partei und Bewegung im Libanon, sagte am Mittwoch anlässlich der kürzlich stattgefundenen Parlamentswahl am Sonntag, diese sei bereits im Vorfeld als ein Kampf gegen die Hisbollah thematisiert worden. Diese Widerstandsbewegung habe jedoch bei den Wahlen einen "großen Sieg" errungen. Nasrallah sagte in seiner Fernsehansprache, die Anzahl abgegebener Stimmen und somit der Parlamentsmitglieder für die Hisbollah und ihre Verbündeten sei in dem arabischen Land nach Jahren aggressiver Kampagne, angeführt von den US-Amerikanern, gegen diesen Widerstand vielmehr angestiegen.
Der Hisbollah-Chef sagte weiter, dass es entgegen anderen Behauptungen keinen einzigen Block im Parlament gebe, der die Mehrheit nach dem Wahlergebnis für sich beanspruchen könne. Da es keine einzige Partei oder Gruppe gebe, die solch eine Mehrheit im Parlament besitze, mache diese Situation alle Kontrahenten gleichermaßen verantwortlich für Zukunft Libanons. Die Parlamentswahlen am Sonntag haben zu einer weiteren Pattsituation geführt.
Nasrallah forderte die "konkurrierenden politischen Kräfte" auf, nun den "Wahlkampf zu beenden". Man müsse unverzüglich mit der Arbeit beginnen, um die "schlimme Situation der Bürger zu lindern und sich der verschlechternden Lage des Staates und seiner Institutionen" anzunehmen. Nasrallah warf zudem den USA und Saudi-Arabien vor, sich in die Parlamentswahl am Sonntag eingemischt zu haben.
Nasrallah forderte eine Änderung des geltenden Wahlgesetzes und sagte, es dürfe nicht so sein, dass einige Leute mit nur 500 Stimmen einen Sitz im Parlament gewinnen würden, während andere, die Tausende von Stimmen erhalten haben, nicht in das Parlament einziehen könnten.
Bei der Parlamentswahl am Sonntag verloren Hisbollah-Verbündete an Zustimmung, während die Hisbollah selbst die Zahl ihrer Sitze halten konnte. Die Meldung sorgte für Aufsehen in westlichen Medien, wobei dieses Wahlergebnis als eine "Niederlage" für den Hisbollah-Block im Parlament dargestellt wurde. Die christliche Partei von Präsident Michel Aoun, die Freie Patriotische Bewegung (FPB) als ein Verbündeter der Hisbollah, ist nicht mehr der größte christliche Parlamentsblock des Landes. Nach der Parlamentswahl zeichneten sich die prosaudischen und rechtsextremen "Libanesischen Kräfte" (FL) als Gewinner in der christlichen Community ab. Die Partei FL gewann mehrere Sitze hinzu und dürfte damit zur größten christlichen Partei avancieren. Diese christlich-maronitische Partei wird von einem früheren libanesischen Milizenführer, dem verurteilten Kriegsverbrecher Samir Geagea angeführt, der seine Bewegung später zu einer Partei formiert hatte.
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