Am Sonntag traf sich der syrische Präsident Baschar al-Assad mit der iranischen Führung in Teheran. Iran gehört neben Russland zu den wichtigsten Verbündeten der syrischen Regierung seit Beginn der von außen aufgeputschten und mit brutaler Gewalt aufgeladenen Rebellion gegen den syrischen Staat.
Nour News, eine dem Obersten Nationalen Sicherheitsrat Irans nahestehende Webseite, berichtete, Assad habe sich mit dem Obersten Führer Irans Ajatollah Ali Chamenei und dem Präsidenten Ebrahim Raisi getroffen. Die Staats- und Regierungschefs lobten die starken Beziehungen zwischen ihren Nationen und versprachen, die Beziehungen weiter zu stärken.
"Jeder betrachtet Syrien nun als einen Machtfaktor" in der Region, sagte Ali Chamenei, das politische und religiöse Oberhaupt Irans, in seinem Treffen mit Assad. Der Respekt und die Glaubwürdigkeit Syriens seien nun viel größer als zuvor, nachdem Syrien die Kontrolle über den größten Teil des Landes seit dem Konflikt 2011 wieder zurückgewonnen hat.
Assad seinerseits sagte, dass starke Beziehungen zwischen Iran und Syrien als Bollwerk gegen den US-amerikanischen und israelischen Einfluss im Nahen Osten dienen. "USA sind heute schwächer denn je", zitierte die staatliche syrische Nachrichtenagentur SANA den Präsidenten Assad. "Wir sollten diesen Weg fortsetzen", fügte er hinzu und lobte die Hilfe Irans im "Kampf gegen den Terrorismus" in Syrien.
"Die strategischen Beziehungen zwischen Iran und Syrien sind ein wichtiger Faktor, der Israel daran hindert, die gesamte Region zu dominieren."
Irans Präsident Raisi sagte bei seinem Treffen mit Assad, die Priorität seiner Regierung sei die Stärkung der strategischen Beziehungen zu Syrien.
Der iranische Außenminister Hossein Amir-Abdollahian hatte bereits während seines Besuchs in Damaskus im März erklärt, dass Iran strategische Beziehungen zu Syrien in einer sich verändernden globalen Szene inmitten des Ukraine-Krieges stärken wolle.
Wenn sich die Lage in der Ukraine weiter verschärft, wird sich insbesondere Syriens Präsident stärker auf Iran stützen. Damit würden sich die Chancen der iranischen Führung verbessern, ihren Einfluss in der Levante weiter auszubauen. Russland reduziere Berichten zufolge seine Streitkräfte in Syrien, um seine militärische Präsenz in der Ukraine noch zu verstärken. Es machen zugleich Berichte die Runde, dass der stärkere iranische Einsatz bereits vom syrischen Präsidenten und mit Zustimmung Russlands beantragt wurde, was das Vertrauen der syrischen Führung gegenüber Iran widerspiegele, um so die von den russischen Streitkräften hinterlassenen Lücken zu schließen.
Mit dem Treffen in Teheran realisierte Assad seine zweite Reise nach Iran seit Ausbruch des syrischen Konflikts im Jahr 2011. Assad stattete Teheran im Februar 2019 seinen ersten Besuch ab, nachdem Iran und Russland sowie die Türkei im Rahmen des Astana-Formats den ersten wichtigen Schritt zu Beilegung des Syrien-Konflikts unternommen hatten.
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