Die USA werden eine neue multinationale Task Force einrichten, um im Roten Meer und im Golf von Aden zu patrouillieren, sagte der Kommandant der US-Marine im Nahen Osten. Die neue multinationale Task Force soll aufgestellt werden, um Waffenschmuggel in den Gewässern nahe dem Jemen zu bekämpfen. Der Schritt ist die jüngste Reaktion des US-amerikanischen Militärs auf Huthi-Angriffe gegen Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate.
Die Task Force 153 der US-geführten Combined Maritime Forces (CMF) werde im Roten Meer, in Bab al-Mandab und im Golf von Aden operieren und auch auf den Menschenhandel und den Schmuggel von Drogen und anderen illegalen Waren abzielen, erklärte der Kommandeur der 5. US-Flotte Vizeadmiral Brad Cooper gegenüber Journalisten von seinem Hauptquartier in Bahrain aus.
Die Task Force würde aus zwei bis acht Schiffen bestehen und ist Teil der von 34 Nationen gebildeten Combined Maritime Forces, die Cooper ebenfalls befehligt.
Auf die Frage nach Raketen und Drohnen, die von den Huthi eingesetzt werden, um die US-Partner Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate anzugreifen, sagte Cooper, dass die neue Task Force die Fähigkeit der Huthi, solche Waffen zu beschaffen, einschränken werde. Der Einsatz der Task Force erfolgt während des derzeitigen zweimonatigen Waffenstillstands in dem bereits fast sieben Jahre andauernden Krieg im Jemen, durch den Zehntausende von Menschen getötet und Millionen weitere Menschen vertrieben wurden.
Die Combined Task Force 153 wird die vierte gemeinsame Task Force der CMF sein, die im Jahre 2002 als internationale Marinekoalition zur Bekämpfung von Menschenhandel, Terrorismus und Piraterie in dieser Region gegründet worden war. Cooper lehnte es am Mittwoch ab anzugeben, ob die neue Patrouille speziell auf den Waffenschmuggel für die Huthis abzielen würde. Die von den USA geführten Bemühungen hatten in den letzten Jahren Schwierigkeiten, solche Waffenlieferungen im Roten Meer abzufangen.
Saudi-Arabien hat bereits signalisiert, dass sich die Beziehungen des Landes zu den USA unter der Biden-Regierung verschlechtert haben, wobei die Saudis von den USA größere Unterstützung für ihre Intervention im Jemen-Konflikt erwarten. Die Ansar-Allah-Bewegung (Huthis) im Jemen hat seit einiger Zeit ihre Vergeltungsangriffe auf Ölfördereinrichtungen in Saudi-Arabien und in den Vereinigten Arabischen Emiraten intensiviert.
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