Im Zentrum der israelischen Metropole Tel Aviv hat ein unbekannter Täter am Donnerstagabend auf Menschen geschossen. Der Angriff ereignete sich in der belebten Dizengoff-Straße. Es habe nach Angaben der Rettungsdienste Zaka und Mada mindestens acht Verletzte und zwei Tote gegeben. Die Polizei bezeichnete den Vorfall als nationalistisch motivierten Terroranschlag, obwohl die Identität des Angreifers nicht bekannt ist.
Nach Angaben der Polizei am Donnerstag sei der Angreifer auf der Flucht und versuche, den Verbrecher möglichst schnell zu finden, zu entwaffnen und festzunehmen. Unterdessen bittet die Polizei die Öffentlichkeit, sich von der Dizengoff-Straße fernzuhalten. Zudem wurde der öffentliche Verkehr im Zentrum von Tel Aviv eingestellt.
Ein Augenzeuge beschrieb die schrecklichen Ereignisse wie folgt:
"Wir saßen in einem Restaurant in der Dizengoff-Straße und plötzlich gab es einen riesigen Krach und eine Menge von Menschen, die alle zu rennen begannen. Tische fielen um, wir wurden mitgerissen und rannten weg. Keiner wusste, was los war."
Die israelische Nachrichtenagentur The Times of Israel wies darauf hin, dass vor allem der Donnerstagabend in den Bars von Tel Aviv einer der belebtesten Tage der Woche ist.
Unterdessen feiern Hamas-Vertreter den Angriff auf die Innenstadt von Tel Aviv. Die Palästinenserorganisation übernahm jedoch nicht die Verantwortung für den Anschlag. Der ranghohe Hamas-Funktionär Mushir al-Masri wörtlich:
"Widerstandsoperationen sind eine natürliche Reaktion auf Israels Verbrechen gegen das palästinensische Volk."
Die Suche nach dem Täter verlief lange erfolglos. Am Freitagmorgen kam es in Jaffa, nur wenige Kilometer vom Tatort entfernt zu einem Schusswechsel, bei dem Berichten zufolge der Täter von Spezialkräften erschossen wurde. Es soll sich um einen Palästinenser aus dem Westjordanland handeln. In der Nacht hatten zuvor die Ermittler ein Foto von einem jungen Mann veröffentlicht, das den Schützen kurz vor der Tat zeigen soll.
Israel wurde im vergangenen Monat von einer Welle von Terroranschlägen heimgesucht. Am 22. März wurden vier Israelis bei einem Messerattentat in Be'er Sheva getötet. Am 27. März kamen zwei Grenzpolizisten bei einem Schusswechsel in Hadera ums Leben. Am 30. März wurden zwei israelische Zivilisten, zwei ukrainische Staatsangehörige und ein Polizeibeamter bei einer Schießerei in Bnei Brak getötet.
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