Der Libanon als Staat und seine Zentralbank sind laut Vizepremierminister Saadeh Al-Shami bankrott gegangen. "Wir werden versuchen, die Verluste für die Menschen zu verringern", sagte Al-Shami dem lokalen Sender Al-Jadeed. Seit September 2021 ist Al-Shami stellvertretender Premierminister in der Regierung Nadschib Miqati. Al-Shami gilt als Experte für Wirtschafts- und Finanzpolitik.
Der Vizepremier erklärte, die Situation des Landes "kann nicht ignoriert werden", daher können Bankabhebungen nicht allen Menschen offenstehen. Bargeldabhebungen in Fremdwährung sind im Libanon seit 2019 aufgrund der anhaltenden Wirtschaftskrise stark eingeschränkt.
Der Libanon ist ein krisengeschütteltes Land. Seit Ende 2019 leidet das Land unter einer schweren Wirtschaftskrise, darunter eine massive Währungsabwertung sowie Treibstoff- und Medikamentenknappheit. Seine Wirtschaft steht längst am Abgrund. Er hat mit Stromausfällen zu kämpfen und erlebt gelegentliche Ausbrüche politischer Gewalt und Unruhen. Rund drei Viertel der Bevölkerung leben mittlerweile in Armut. Das libanesische Energieversorgungssystem ist veraltet. Angesichts der Treibstoffknappheit drohte bereits das Gesundheitswesen zusammenzubrechen. In letzter Zeit kam es zudem mehrfach zu chaotischen Szenen im Land.
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