Neue Front gegen Iran: Israel stationiert einen Marineoffizier in Bahrain

Vor dem Hintergrund des Sicherheitsabkommens zwischen Israel und Bahrain entsendet Israel zum ersten Mal einen israelischen Marineoffizier in die Hauptstadt Manama und damit in ein arabisches Land. Der israelische Verteidigungsminister Gantz besuchte Anfang Februar in Bahrain den US-Flugzeugträger USS Cole– vermutlich auch, um damit Teheran zu provozieren.

Ein israelischer Marineoffizier soll zum ersten Mal in ein arabisches Land entsandt werden. In einer Erklärung vom Samstag teilte das Außenministerium von Bahrain mit, die Stationierung des israelischen Offiziers in der Hauptstadt Manama stehe im Zusammenhang mit der Mission einer internationalen Koalition, "um die Freiheit der Schifffahrt in der Region zu sichern". 

Die Koalition strebe danach, "die Freiheit der Schifffahrt in Hoheitsgewässern zu sichern, den internationalen Handel zu schützen und Akte der Piraterie und des Terrorismus in der Region zu bekämpfen", hieß es in der Erklärung. Das Ministerium verzichtete allerdings darauf, weitere Einzelheiten über die Koalition und die Rolle des israelischen Offiziers zu nennen.

Bahrains wichtigste Oppositionsgruppe mit dem Namen Islamische Gesellschaft der nationalen Einheit (Al Wefaq) verurteilte den Schritt und nannte die Stationierung eines hochrangigen israelischen Offiziers in Bahrain durch das "Al Chalifa-Regime" einen eklatanten "Angriff" auf die Souveränität des Staates am Persischen Golf, berichtet Press TV am Sonntag. 

Ein israelischer Offizier sei als "Verbindungsoffizier" für die fünfte US-Flotte in Bahrain eingesetzt worden, hieß es bei Al Jazeera. Der Offizier soll in den kommenden Wochen unter Berufung auf ein jüngstes Sicherheitsabkommen zwischen Israel und Bahrain dauerhaft in Manama stationiert werden.

Verteidigungsminister Benny Gantz reiste Anfang Februar nach Bahrain. Gantz stattete erstmals in der Geschichte beider Länder dem Golfstaat einen ersten offiziellen Besuch ab. In Begleitung seines bahrainischen Kollegen, dem Verteidigungsminister Abdullah Bin Hassan Al Nuaimi, besuchte seinerzeit Gantz das Hauptquartier der fünften Flotte der US-Marine, die in Bahrain stationiert ist. Während seines Besuchs warnte Gantz vor der "wachsenden Bedrohung" durch Iran und sagte, Israel sei bereit, alles daran zu setzen, um seinen neuen Golfpartnern zu unterstützen.

Bahrain hatte im September im Zuge der sogenannten Abraham-Abkommen diplomatische Beziehungen mit Israel aufgenommen. Im vergangenen September war Israels Außenminister Yair Lapid nach Manama geflogen. Als erster Golfstaat hatten die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) unter Vermittlung des damaligen US-Präsidenten Donald Trump die Aufnahme diplomatischer Beziehungen mit Israel verkündet. Bahrain schloss sich später diesem Schritt an.

Die Normalisierung der Beziehungen zwischen den beiden Golfstaaten und Israel wird als ein "Signal" an Teheran interpretiert, der sich längst einen Schattenkrieg mit Tel Aviv in der Region liefert. 

Joseph Votel, ein pensionierter US-General, der einst das für den Nahen Osten zuständige Zentralkommando des Verteidigungsministeriums geleitet hatte, erklärte, die USA sollten mit Israel und den Golfstaaten zusammenarbeiten, um ein einheitliches, regionales Verteidigungssystem aufzubauen und um alle Länder vor "Angriffen Irans und seiner militanten Verbündeten" zu schützen.

Teheran toleriert die Präsenz Israels in der Region des Persischen Golfs nicht. Die iranische Regierung machte ihre Besorgnis darüber bereits den Vereinigten Arabischen Emiraten deutlich, als der iranische Außenminister Hossein Amir-Abdollahian seinem emiratischen Amtskollegen in einem Telefonat erklärte, dass Israel eine Bedrohung für die regionale Stabilität darstelle.

Der israelische Verteidigungsminister Gantz trat Anfang Februar in Bahrain auf dem US-Flugzeugträger USS Cole mit dem bahrainischen Verteidigungsminister auf, um vermutlich damit Teheran provozieren, dass Israel die Kampfflugzeuge nicht nur aus Israel bei einem möglichen Krieg zwischen Tel Aviv und Teheran starten könnte. Bahrain ist gerade 200 km von Iran entfernt.

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