Israel: Ultraorthodoxe Juden protestieren gegen Handy-Laden – Drei Demonstranten festgenommen

Drei Demonstranten sind in Jerusalem bei Zusammenstößen mit der Polizei festgenommen worden. Die Protestierenden setzen sich gegen die Eröffnung eines Handyladens in ihrem Viertel ein.

Rund 100 Mitglieder der ultraorthodoxen Gruppe Toldos Aharon haben in Jerusalem gegen die Eröffnung eines Handyladens in der nächsten Nachbarschaft protestiert. Es kam zu Zusammenstößen mit der Polizei, drei Personen wurden festgenommen.

Die Gruppe führt in den letzten Jahren einen Kampf gegen die Internetnutzung und insbesondere gegen den Besitz von internetfähigen Smartphones in ihren Gemeinden. Nach Angaben der Polizei wurden drei Personen festgenommen, weil sie die Polizei gestört und Beamte angegriffen haben sollen.

Auf einem auf Twitter veröffentlichten Video ist zu sehen, wie eine Gruppe Demonstranten einen Polizeibeamten umzingelt, welcher dann einen Schlagstock einsetzt, um diese auf Abstand zu halten.

In den letzten Wochen gab es mehrere Proteste gegen die Eröffnung des Ladens, weil dort herkömmliche Smartphones verkauft werden. Viele Ultra-Orthodoxe verwenden auf Anraten von Rabbinern sogenannte koschere Handys – Geräte, bei denen die sozialen Medien und die meisten anderen Apps deaktiviert sind.

Toldos Aharon ist eine fromme jüdische Bewegung. Die Gruppe zeichnet sich durch extremen Konservatismus und den Wunsch aus, das Leben des alten Jischuw in Jerusalem zu bewahren, sowie durch eine scharfe Ablehnung des Zionismus, durch eine strenge Lebensweise und einen besonderen Kleidungsstil.

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