Lange Zeit war es vergleichsweise still geworden um den "Islamischen Staat", lediglich in einer afghanischen Provinz hatte sich ein örtlicher Ableger desselben Gefechte mit den nun regierenden Taliban geliefert. Nun hat sich die islamistische Terrororganisation (die in Russland und anderen Staaten verboten ist) mit einem Doppelschlag in Syrien und dem Irak zurückgemeldet.
Im Nordosten Syriens attackierten IS-Kämpfer in der Nacht von Donnerstag auf Freitag das Gefängnis Ghwajran in der Ortschaft Hasaka, um dort inhaftierte Dschihadisten zu befreien. Dabei sollen nach Angaben der in London ansässigen Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte mehr als 20 kurdische Sicherheitskräfte und fast 40 IS-Mitglieder getötet worden sein.
Ein erheblicher Teil der bei dem Befreiungsversuch entflohenen Islamisten konnte kurze Zeit später durch die kurdische Miliz "Demokratische Kräfte Syriens" wieder gefangen genommen werden, wie die örtlichen Vertreter dieser Miliz mitteilten. Dutzenden Häftlingen soll das Entkommen allerdings gelungen sein.
Die Kämpfe in der syrischen Region dauern bis heute an, die Situation ist unübersichtlich und unabhängig nicht zu überprüfen. Es liegen Meldungen vor, dass es zu einem weiteren Ausbruchversuch aus Ghwajran gekommen sei.
Ebenfalls in der Nacht von Donnerstag auf Freitag wurden mindestens elf Soldaten beim Angriff des IS auf einen Militärstützpunkt im Osten des Irak getötet. Die Dschihadisten griffen die Kaserne an, als die Garnison mehrheitlich schlief.
Der Islamische Staat bekannte sich über seine Agentur Amaq zu beiden Aktionen.
Laut der US-amerikanischen Zeitung Washington Post sind nach Angaben des Pentagon in beiden Fällen durch die vor Ort aktive US-Luftwaffe Unterstützungseinsätze geflogen worden. Nach Angaben des Pressesprechers des US-Verteidigungsministeriums seien bei den Kämpfen in Syrien sieben kurdische Kämpfer und 28 IS-Dschihadisten ums Leben gekommen.
Beobachter stufen den Doppelschlag als den schwersten Vorfall mit Beteiligung des "Islamischen Staates" seit 2019 ein.
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