Die mit Iran verbündete Ansarullah-Bewegung (Huthi-Milizen) aus dem Jemen verübte nach eigenen Angaben einen Drohnenangriff auf die Vereinigten Arabischen Emirate. In der Hauptstadt Abu Dhabi meldeten die Behörden zwei große Brände, die von Drohnen verursacht worden seien. Die saudische Polizei teilte der staatlichen Nachrichtenagentur WAM mit, dass drei Treibstofftankwagen im Industriegebiet Musaffah in der Nähe von Lagern des Ölkonzerns ADNOC explodiert seien. Auch auf einer Baustelle am internationalen Flughafen von Abu Dhabi sei ein Feuer ausgebrochen. Die Drohnen sind vermutlich vom Flughafen Sanaas aus gestartet.
Laut Aljazeera sollen drei Menschen getötet und sechs weitere verletzt worden sein. Die Polizei identifizierte die Toten als zwei Inder und einen Pakistaner.
Der Militärsprecher der jemenitischen Ansarullah-Bewegung meldete sich inzwischen zu Wort, und sagte, dass die Huthi-Kämpfer eine Militäroperation "tief in den Vereinigten Arabischen Emiraten" gestartet hätten. Huthi-Milizen kämpfen seit 2014 gegen eine von Saudi-Arabien geführte Militärkoalition, an der auch die Vereinigten Arabischen Emirate beteiligt sind.
Trotz eines unerbittlichen Luftwaffeneinsatzes und Kämpfen am Boden ist der Konflikt im Jemen weitgehend in eine Pattsituation geraten. Während des gesamten Konflikts seit 2015 hat die Ansarullah-Bewegung zunehmend Drohnenangriffe gegen Saudis durchgeführt und Raketen auf Flughäfen, Ölanlagen und militärische Einrichtungen innerhalb des Königreichs abgefeuert. Während die saudische Militärkoalition seitdem gezielt zivile Einrichtungen und die für die Versorgung der Bevölkerung lebenswichtige Infrastruktur bombardiert, leiden Millionen Menschen im Jemen aufgrund der von den Saudis verhängten Blockade gegen Jemeniten unter anderem an akutem Hunger.
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