Israelische Kampfflugzeuge griffen in der Nacht zum Dienstag mehrere Gebiete in der Stadt Chan Yunis im südlichen Gazastreifen an.
Nach Angriffen der Palästinenser im Gazastreifen mit Brandballons flog Israel nach eigenen Angaben Luftangriffe auf Ziele im Gazastreifen. Dabei sollen nach Angaben der israelischen Armee eine Werkstatt zur Herstellung von Raketen sowie eine militärische Anlage angegriffen worden sein. Teil der Militäranlage sei eine Zementfabrik, die zur Herstellung von Hamas-Angriffstunneln diene, behaupten die israelischen Verteidigungsstreitkräfte (IDF).
Press TV berichtet unter Berufung auf palästinensische Medien, die Luftangriffe in Umfang und Intensität seien so heftig gewesen, dass die von ihnen verursachten ohrenbetäubende Explosionen palästinensische Gebiete erschüttert habe. Ersten Informationen zufolge gab es keine Opfer.
Die palästinensische Hamas verurteilte die jüngsten israelischen Luftangriffe gegen den Gazastreifen auf Schärfste und sie als "verzweifelten Versuch des Regimes" bezeichnet, sein klägliches Scheitern im Fall des jüngsten palästinensischen Gefängnisausbruchs zu vertuschen. Der Bombenanschlag auf Gaza erfolgte, nachdem sechs militante Palästinenser offenbar aus einem israelischen Hochsicherheitsgefängnis geflohen waren.
Zu den sechs Palästinensern gehören der frühere Anführer der militanten al-Aqsa-Brigaden der Fatah Sakaria Subeidi sowie fünf Mitglieder der Gruppe Islamischer Dschihad.
Die grenzüberschreitende Gewalt hatte zuletzt bereits zugenommen. An der Gaza-Grenze war es zuletzt immer wieder zu Konfrontationen zwischen palästinischen Demonstranten und israelischen Armee gekommen. Ziel der jüngsten Proteste ist es, Druck auf Israel auszuüben, damit die Blockade des Gazastreifens gelockert wird. In den vergangenen Wochen waren bereits minimal Beschränkungen verringert und die Einfuhr von Gütern und Ausrüstung für den Wiederaufbau in dem Küstenstreifen genehmigt worden. Bei der Konfrontation mit Gaza-Demonstranten Ende August schossen israelische Truppen und verletzten 41 Palästinenser entlang der Grenze, wobei zwei schwer verletzt wurden. Dabei wurde ein israelischer Soldat durch Schüsse von Palästinensern getötet.
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