Unter der Schirmherrschaft der russischen Streitkräfte und der ihnen angeschlossenen Milizen im Südwesten Syriens kehrten Hunderte syrische Vertriebene und Flüchtlinge in ihre Dörfer in der Provinz Darʿā zurück, berichtet Al-Monitor.
Das russische Nachrichtenportal Sputnik berichtete bereits Ende Mai, dass mehr als 420 Flüchtlinge aus dem Dorf Eyeb im Norden von Darʿā Jahre nach ihrer Flucht vor wiederholten Angriffen der dschihadistischen Gruppen – etwa des "Islamischen Staates" (IS) – in ihre Heimat zurückgekehrt seien. Terrorgruppen hatten im Zuge des syrischen Konfliktes seit 2011 die Kontrolle über die nordöstlichen Gebiete der Provinz Darʿā übernommen.
Die meisten der syrischen Familien sollen in letzter Zeit in einem kleinen Lager unter extrem schwierigen Bedingungen gelebt haben. Die Rückkehr der Vertriebenen kam aufgrund der Kooperation der syrischen Regierung mit dem russischen Versöhnungszentrum für Syrien zustande und führte zur Rückkehr von 40 Familien, die in einem Lager in der östlichen Landschaft von Darʿā gelebt hatten.
Am 19. Februar appellierten Würdenträger und Einwohner der Dörfer und Städte der Region Lajat in der Provinz Darʿā an die von Russland unterstützte Achte Brigade – eine Unterabteilung des Fünften Korps –, ihnen bei der Rückkehr in ihre Heimat zu helfen.
Darʿā wurde im Juli 2018 von der syrischen Armee zurückerobert. Im Vergleich zu anderen Gebieten, in denen sich die Regierungsstreitkräfte wieder durchsetzen konnten, gab es keine richtige Waffenstillstandsvereinbarung und keinen anschließenden Abtransport der Aufständischen sowie ihrer Familien in die nördliche Provinz Idlib nahe der türkischen Grenze. Stattdessen bewegte Russland Damaskus zu einem Aussöhnungsabkommen und beaufsichtigte die Rekrutierung von Rebellen aus Darʿā für eine neue lokale Schutztruppe, die als Fünftes Korps bekannt wurde. Dieses Korps wurde aufgestellt, um die syrische Armee im Kampf gegen den IS zu unterstützen. Dabei heißt jedoch Kooperation zunächst einmal nicht, dass die Soldaten dieses Korps dem syrischen Verteidigungsministerium unterstellt sind. Nachdem der IS aus dem Süden Syriens vertrieben worden war, weigerten sich die meisten aus dem Fünften Korps, nach Idlib zu ziehen, um dort an der Seite des sogenannten "Anti-Assad-Lagers" zu kämpfen. Diese weitgehend sunnitischen Kräfte stehen der Präsenz iranischer Einheiten sowie der libanesischen Hisbollah, die mit der Regierung verbündet sind, ablehnend gegenüber.
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