Die israelische Armee habe "einen vorderen" Beobachtungsposten der syrischen Armee zerstört, der "in einem israelischen Gebiet westlich der Alpha-Linie in den Golanhöhen" eingerichtet gewesen sei, schrieb der israelische Armeesprecher Avichay Adraee am Dienstagabend auf Twitter. Er fügte hinzu, dass Israel keinen Versuch tolerieren werde, die "Souveränität des jüdischen Staates" zu verletzen. Eine unmittelbare Meldung über Opfer gab es nicht. In den Videoaufnahmen ist zu sehen, wie Israel Bodentruppen eingesetzt hat, um die Beobachtungsposten mit Sprengstoff in die Luft zu sprengen.
In dem Bericht heißt es, die IDF habe vorsätzlich Bodentruppen eingesetzt, anstatt den Ort aus der Luft anzugreifen, um Syrien und der Hisbollah zu signalisieren, dass Israel "keine Verletzung seiner Souveränität" tolerieren werde.
Der israelische Armeesprecher erklärte zudem, es sei das dritte Mal innerhalb eines Jahres, dass Israel eine solche Operation durchgeführt habe. Die Golanhöhen gehören zu Syrien. Sie wurden im Zuge des Sechstagekrieges völkerrechtswidrig von Israel besetzt und 1981 annektiert. Der ehemalige US-Präsident Donald Trump erkannte 2019 den Anspruch Israels auf Souveränität über die Golanhöhen an. Syrien forderte Israel im November 2020 dazu auf, sich aus den besetzten syrischen Golanhöhen zurückzuziehen. Die syrische Regierung forderte seinerzeit den UN-Sicherheitsrat auf, seiner Verantwortung im Rahmen der UN-Charta gerecht zu werden, indem dieser Israel zur Einhaltung der Resolutionen 242, 338, 350 und 497 des UN-Sicherheitsrates verpflichtet.
Seit Beginn des syrischen Konflikts im Jahr 2011 hat Israel Hunderte Angriffe auf syrischem Boden durchgeführt und dabei die Souveränität des arabischen Landes während des gesamten Konflikts verletzt, ohne dabei durch internationale Organisationen wie die UN zur Rechenschaft gezogen zu werden. Israel greift routinemäßig unter anderem Ziele in Syrien an, um nach offiziellen Angaben gegen Stellungen der libanesischen Hisbollah und weitere mit Iran verbündete Milizionäre sowie iranische Aktivitäten vorzugehen.
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