Der türkische Präsident Tayyip Erdoğan hat am Freitag erklärt, dass Ankara die Palästinenser mit demselben Gefühl unterstützen werde, mit dem es zuvor Aserbaidschan in Bergkarabach unterstützte. Der Präsident sagte nach dem Freitagsgebet im nationalen Fernsehen:
"Wir sind traurig und empört über die Brutalität des terroristischen Staates Israel. Die Position der Türkei in dieser Frage ist prinzipienfest. Mit welchem Geist wir gestern Aserbaidschans Kampf für die Befreiung Bergkarabachs und seiner besetzten Gebiete unterstützt haben, mit dem gleichen Geist handeln wir heute gegen die Verfolgungen in Jerusalem."
Erdoğan erklärte, er habe bereits Gespräche mit Staats- und Regierungschefs von 19 Ländern geführt und mit ihnen "die Entwicklungen in Jerusalem und anderen palästinensischen Städten" besprochen.
Seit dem 10. Mai beschießen sich die israelische Armee und palästinensische Gruppierungen im Gazastreifen gegenseitig. Die Entwicklung erfolgte auf Ausschreitungen an der al-Aqsa-Moschee in Ostjerusalem Anfang Mai. Ausgelöst wurde sie durch die israelische Gerichtsentscheidung, Häuser im Stadtteil Scheich Dscharrah von dort lebenden arabischen Familien zu beschlagnahmen.
Am Freitag berichteten israelische Staatsmedien, dass neun Israelis bei dem Beschuss getötet wurden. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums im Gazastreifen wurden bei israelischen Angriffen auf das Gebiet des Gazastreifens 119 Palästinenser, darunter auch Minderjährige, getötet und mehr als 600 verletzt.
Der Sprecher der Bundeskanzlerin, Steffen Seibert, äußerte sich am Freitag in Berlin während einer Bundespressekonferenz über die Stellung der Bundeskanzlerin Angela Merkel zu den Angriffen im Nahen Osten:
"Die Bundeskanzlerin verurteilt die fortdauernden Raketenangriffe auf Israel auf das Schärfste. Es sind Terrorangriffe mit dem einen Ziel: wahllos und willkürlich Menschen zu töten und Angst zu verbreiten. Nichts rechtfertigt solchen Terror. Dieser Raketenbeschuss muss sofort aufhören. Die Bundesregierung steht zu Israels Recht auf Selbstverteidigung gegen diese Angriffe."
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