Nach dem Brand infolge einer Explosion in einem Krankenhaus in Bagdad ist die Zahl der Todesopfer auf mindestens 82 gestiegen. Zunächst sprachen Augenzeugen nach dem Vorfall auf der Corona-Station in der irakischen Hauptstadt von 20 Todesopfern und vielen Verletzten. Der Leiter der Zivilschutzbehörde, Kadhim Buhan, erklärte laut einem Bericht der staatlichen Nachrichtenagentur INA in der Nacht, dass 90 von 120 Patienten und Begleiter gerettet worden seien. Später berichteten örtliche Medien unter Berufung auf das Innenministerium von über 82 Todesopfern und 110 Verletzten.
Die genaue Ursache des Brandes im Al-Khatib-Krankenhaus im Süden von Bagdad war zunächst unklar. Spekuliert wurde über einen Kurzschluss oder ein Problem mit den dort gelagerten Sauerstoffflaschen. Nach Medienberichten soll eine der Flaschen explodiert sein.
Auf Bildern des Vorfalls waren Retter zu sehen, die Opfer aus dem Krankenhaus holten. Aus mehreren Fenstern stieg Rauch auf. Große Teile der Station wurden durch den Brand komplett zerstört.
Ministerpräsident Mustafa Al-Kadhimi ordnete eine rasche Untersuchung an und ließ den Direktor des Krankenhauses sowie Vertreter für dessen Sicherheit und Instandhaltung festnehmen. Die Todesopfer seien als "Märtyrer" zu betrachten. Mit dieser Einstufung könnten die Angehörigen finanzielle Unterstützung der Regierung erhalten. Zudem rief die Regierung eine dreitägige Staatstrauer aus.
Die UN-Sonderbeauftragte für den Irak, Jeanine Hennis-Plasschaert, sprach in einer Mitteilung von einem "Schock" und dem "Schmerz" nach der Tragödie. Sie sprach den Angehörigen ihr Beileid aus und drängte auf bessere Schutzmaßnahmen, damit sich ein solcher Vorfall nicht wiederhole.
Im Irak sind bisher rund eine Million Infektionen mit dem Coronavirus gemeldet worden. Die Impfungen kommen nur langsam voran. Im Land sind insgesamt etwa 175.000 Menschen gegen den COVID-19-Erreger geimpft, die meisten davon mit dem AstraZeneca-Impfstoff. Die Infrastruktur im Irak ist nach dem Irakkrieg im Jahr 2003 und dem Kampf gegen die Terrororganisation "Islamischer Staat" Mitte der 2010er Jahre immer noch schlecht. Die Vereinten Nationen unterstützen dort unter anderem das Gesundheitssystem. (rt / dpa)
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