Die Beziehungen zwischen Iran und Israel sind in letzter Zeit extrem angespannt. Am Donnerstag berichteten israelische Medien, dass ein in israelischem Besitz befindliches Schiff auf dem Weg nach Indien mit einer iranischen Rakete beschossen worden sei. Das israelische Schiff gehört der in Haifa ansässigen Firma XT Management.
Das Schiff sei auf dem Weg von Tansania nach Indien gewesen, als es durch das iranische Geschoss beschädigt worden sei, berichtete der israelische Sender Channel 12 am Donnerstag, ohne einen genauen Zeitpunkt für den Vorfall anzugeben. Das Schiff habe seine Reise allerdings fortsetzen und sein Ziel erreichen können. Das israelische Verteidigungsministerium äußerte sich zunächst nicht zu dem Vorfall. In den sozialen Medien zirkulieren mittlerweile die Bilder von dem durch den iranischen Angriff beschädigten israelischen Schiff.
Der Sprecher von XT Management, Moshe Ronen, antwortete nicht auf Anfragen nach dem Vorfall. Bei dem Angriff soll niemand verletzt worden sein.
Ein iranischer Frachter wurde Mitte März im Mittelmeer durch einen Sprengkörper beschädigt. Iran bezeichnete es seinerzeit als terroristischen Akt. Das Schiff war ursprünglich auf dem Weg nach Europa und musste vorübergehend die Reise unterbrechen. Bei diesem Vorfall stand der Mossad unter Verdacht.
Ende Februar hatte sich bereits im Golf von Oman auf einem Frachtschiff einer israelischen Firma eine Explosion ereignet. In einer ersten Einschätzung ging der israelische Verteidigungsminister Benny Gantz davon aus, dass Iran die "Helios Ray" attackiert habe. Irans Außenministerium wies seinerzeit die Anschuldigung zurück. Hohe israelische Sicherheitsbeamte vermuteten, dass das Frachtschiff von ein oder zwei Raketen der Iranischen Revolutionsgarde getroffen worden sei. Der ehemalige israelische UNO-Botschafter Danny Danon drohte nach dem Vorfall mit Vergeltung.
Vor Kurzem berichtete The Wall Street Journal, dass seit Ende 2019 Israel iranische Öltanker in der Region ins Visier genommen habe. Es habe Waffen wie Seeminen eingesetzt, um iranische Schiffe auf ihrem Weg nach Syrien im Roten Meer und in anderen Gebieten der Region zu treffen.
Angesichts der jüngsten Vorfälle in internationalen Gewässern im Nahen Osten ist anzumerken, dass Iran die Flotte der Iranischen Revolutionsgarde mit leichten und halbschweren U-Booten aus eigener Produktion ausgestattet hat. Der Zweck der kleinen U-Boote bestehe darin, verdeckte Operationen durchzuführen, meldet der israelische Sender Channel 12. Die Iraner haben langjährige Erfahrung in der Entwicklung der kleinen U-Boote. Die iranische Marine besitzt zum Beispiel U-Boote der Ghadir-Klasse. Mit der relativ geringen Länge von nur 29 Metern und mit dieselelektrischem Antrieb ausgestattet ist diese Klasse den Küsten-U-Booten zuzuordnen. Sie operieren primär im Persischen Golf und dienen der Bekämpfung von Überwasserschiffen.
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