Die am Donnerstag, dem 25. Februar 2021, erfolgten Luftangriffe auf Ziele auf syrischem Staatsgebiet wurden zunächst von Reuters mit Verweis auf zwei anonyme Quellen im US-Regierungsapparat gemeldet. US-Präsident Joseph Biden habe den Umfang und die Art des Gegenschlags aus mehreren ihm vorgelegten Optionen ausgewählt. Mäßigung sei dabei das wichtigste Auswahlkriterium gewesen, hieß es. Später bestätigte auch das Pentagon den Luftangriff und erklärte dessen offiziellen Zweck:
"Auf Anordnung von Präsident Biden führte das US-Militär Luftangriffe gegen Objekte der Infrastruktur, die vom Iran gestützte Milizengruppierungen in Ostsyrien nutzten. Die Luftangriffe wurden als Vergeltungsschläge gegen jüngste Angriffe auf Personal der USA und der Koalition im Irak gebilligt. Insbesondere wurden bei den Luftangriffen mehrere Objekte nahe eines Grenzübergangs zerstört."
Syrische Quellen geben an, Explosionen nahe al-Bukamal registriert zu haben, einer Stadt im Gouvernement Deir-es-Saur an der Grenze zum Irak. Bestätigt wurde weder dies noch Meldungen von angeblichen Opfern der Angriffe zum Redaktionszeitpunkt nicht.
Am 22. Februar erfolgte ein Raketenbeschuss der sogenannten "grünen Zone" in Iraks Hauptstadt Bagdad, wo sich Behördengebäude sowie diplomatische Einrichtungen und auch die US-Botschaft befinden. Verletzte oder Todesopfer gab es nicht. Zuvor war diesem Monat auch die Umgebung des Flughafens Erbil im irakischen Teil Kurdistans beschossen worden, wo sich ein von US-Streitkräften genutzter Militärstützpunkt befindet. Ein US-Bürger aus den Reihen des zivilen Personals kam hierbei ums Leben, ein US-Soldat und mehrere US-Spezialisten wurden verletzt.
US-Verteidigungsminister Lloyd Austin versicherte, beim am Donnerstag geführten Luftangriff habe man ausschließlich Objekte der schiitischen Milizgruppierungen angegriffen, die für die oben angeführten Raketenangriffe verantwortlich seien. Um dies sicherzustellen, habe man sich Zeit genommen, gibt Associated Press Austins Worte wieder.
Mehr zum Thema – Russischer Geheimdienst: Terroristen planen Chemiewaffen-Angriff in Idlib