Der iranische Nuklearwissenschaftler Mohsen Fachrisadeh sei mit einem eine Tonne schweren ferngesteuerten Maschinengewehr ermordet worden, das vom Mossad in den Iran geschmuggelt worden sei, berichtete The Jewish Chronicle am Mittwoch.
In dem Bericht steht, dass die mysteriöse Waffe von einem Team aus mehr als 20 israelischen und iranischen Staatsangehörigen ins Land geschmuggelt worden sei. Berichten zufolge soll es acht Monate "sorgfältiger Überwachung" bedurft haben, bis die Mossad-Funktionäre das ferngesteuerte Maschinengewehr, das in Teilen transportiert worden sei, in das schiitische Land schmuggeln konnten.
The Jewish Chronicle behauptet in seinem Bericht, dass die Ermordung Fachrisadehs den Zeitraum von etwa dreieinhalb Monaten auf zwei Jahre verlängert habe, die der Iran angeblich brauche, um eine Bombe zu bauen. Die Entscheidung sei getroffen worden, den Wissenschaftler auf dem Weg nach Osten von Teheran zu seinem Rückzugsort in Absard zu "töten", wo er eine Villa besessen habe.
"Das Team wusste, dass Fachrisadeh freitags von Teheran dorthin reiste. Sie kannten seine tägliche Route sowie Geschwindigkeit und Timing, und sie wussten genau, welche Ausgangstüre sie nutzen sollen."
Weitere Attentate seien für die Zukunft geplant, wenn auch nichts in großem Ausmaß wie bei Fachrisadeh oder Qassem Soleimani, berichtete The Jewish Chronicle aus unbekannten Quellen. "Wir müssen den Druck aufrechterhalten. Israel wird sicher weiterkämpfen."
Am Montag sagte der iranische Geheimdienstminister Mahmud Alawi in einem Interview mit dem staatlichen Fernsehen, ein Angehöriger der iranischen Streitkräfte sei an dem Attentat beteiligt gewesen. Kurz nach der Ermordung des iranischen Naturwissenschaftlers hatte der iranische Außenminister Mohammed Dschawad Sarif Israel vorgeworfen, in das Attentat involviert zu sein. Es gebe "ernsthafte Hinweise auf eine israelische Rolle".
Nach Angaben der Iranischen Revolutionsgarde im Dezember 2020 soll der iranische Physiker mit einem satellitengesteuerten Maschinengewehr ermordet worden sein. Der stellvertretende Kommandeur der Iranischen Revolutionsgarde Ali Fadawi sagte seinerzeit, dass bei dem Mordanschlag eine "fortschrittliche Kamera" und "künstliche Intelligenz" genutzt worden seien.
Fachrisadeh ist nicht der erste Naturwissenschaftler, der unter mysteriösen Umständen den Tod fand: In den vergangenen Jahren starben iranische Physiker und Chemiker etwa durch Schüsse in ihre Autos oder durch Bomben. Bereits im Januar 2010 wurde der iranische Atomphysiker Massud Ali-Mohammadi durch eine gezielte Explosion getötet. Am 29. November 2010 starb bei einem Anschlag der Forscher Madschid Schahriari, am selben Tag wurde bei einem Angriff andernorts der Atomphysiker Fereidun Abbassi verletzt. Im Juli 2011 wurde schließlich der Physiker Dariusch Rezaie ermordet.
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