Anti-Corona-Kampf in Israel: Regierung stellt bis Ende des Monats Flugverkehr ein

Im Kampf gegen eine weitere Ausbreitung des Coronavirus schottet sich Israel ab. Seit diesem Dienstag ist der internationale Flughafen Ben Gurion bei Tel Aviv weitgehend geschlossen. Die Regierung will dadurch das Einschleppen weiterer Coronavirus-Mutationen verhindern.

Am Dienstag hat die israelische Regierung den Luftverkehr im Land drastisch eingeschränkt, um das Einschleppen weiterer SARS-CoV-2-Mutationen zu verhindern. Seit Mitternacht (Ortszeit) ist der internationale Flughafen Ben Gurion bei Tel Aviv weitgehend geschlossen. Der internationale Luftverkehr des Landes läuft fast ausschließlich über diesen Flughafen. Eine Ausnahme sind Frachtflüge und Flüge aus medizinischen Gründen.

Obwohl die Maßnahme vorerst bis Ende des Monats gelten soll, hat sich eine hochrangige Repräsentantin des israelischen Gesundheitsministeriums bereits für eine Verlängerung um mehrere Wochen ausgesprochen. Der Flughafen müsse mindestens einen Monat lang geschlossen bleiben, hieß es.

Bis zu 40 Prozent der Corona-Neuinfektionen in Israel gehen nach offiziellen Angaben auf eine Mutation zurück, die aus Großbritannien kommt. Trotz eines harten Lockdowns und einer groß angelegten Impfkampagne bleiben die Corona-Fallzahlen in Israel hoch. Vize-Gesundheitsminister Yoav Kisch sagte am Dienstag dem Armeesender:

"Wir sehen nicht den Rückgang, den wir wollten. Gestern wurden 8.571 Neuinfektionen registriert und wir haben weiterhin mehr als 1.100 Schwerkranke."

Gesundheitsminister Juli Edelstein zufolge erhielten am Montag 226.000 Menschen eine Impfung. Insgesamt bekamen demnach bisher etwa 2,7 Millionen Menschen eine erste Dosis verabreicht, von diesen erhielten rund 1,3 Millionen auch eine zweite.

Eine örtliche Krankenkasse teilte inzwischen ermutigende Daten zur Wirksamkeit des Pfizer-Impfstoffes mit. Demnach sei bei lediglich 20 von etwa 128.600 Empfängern der zweiten Dosis nach mehr als einer Woche eine Infektion mit dem Coronavirus festgestellt worden. Dies entspreche weniger als 0,01 Prozent. Von den Infizierten sei niemand schwer erkrankt. Die Krankenkasse betonte aber, es handele sich um vorläufige Ergebnisse. (dpa)

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