Das religiöse Oberhaupt Irans Ajatollah Ali Chamenei verbot der iranischen Regierung am 8. Januar in einer Fernsehansprache, COVID-19-Impfstoffe aus den USA und Großbritannien ins Land zu importieren, berichtete Press TV.
"Die Einfuhr von US-amerikanischen und britischen Impfstoffen in das Land ist verboten. Ich habe den Regierungsfunktionäre bereits dies gesagt und sage es nun auch öffentlich", betonte Chamenei in seiner Rede.
Chamenei erklärte: "Ich habe kein Vertrauen zu ihnen. Manchmal wollen sie die Wirkung ihrer Impfstoffe an Menschen aus anderen Nationen testen." Wenn die US-Amerikaner in der Lage gewesen wären, einen Impfstoff herzustellen, hätten sie in ihrem eigenen Land kein "Coronavirus-Fiasko" erlebt, sagte er weiter.
Der Ajatollah äußerte sich zudem skeptisch gegenüber den Franzosen aufgrund der Geschichte vom Import von Blutprodukten nach Iran. Er warf Frankreich vor, in den 1980er und 1990er Jahren kontaminierte Blutprodukte nach Iran exportiert zu haben.
Chamenei lobte die Bemühungen der iranischen Wissenschaftler, nationale Impfstoffe zu entwickeln. Er sagte jedoch, Iran könne Impfstoffe von anderen, zuverlässigen Ländern erhalten. Der Ajatollah erklärte allerdings nicht, ob er damit die Impfstoffproduktion in China und Russland meinte. Die beiden Großmächte sind wichtige Verbündete Irans. Iran testete selbst kürzlich einen selbst entwickelten COVID-19-Impfstoff. Nach Angaben von Präsident Hassan Rohani wird Iran sowohl ausländische Impfstoffe importieren als auch die vor Ort produzierten nutzen.
Chamenei sagte zudem, Teheran habe zwar keine Eile beim Wiedereinstieg der USA ins Atomabkommen, aber die Sanktionen gegen die Islamische Republik müssten "sofort" aufgehoben werden.
Iran habe die Bemühungen des designierten US-Präsidenten Joe Biden, dem Deal wieder beizutreten, möglicherweise selbst erschwert, indem der iranische Präsident vor Kurzem verkündete, eine Urananreicherung auf 20 Prozent angeordnet zu haben, kommentierte Reuters.
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