Seemine am Rumpf eines irakischen Tankers entdeckt – Iran warnt vor US-Militärabenteuern am Golf

Ein irakischer Öltanker wurde evakuiert, nachdem eine Mine an seinem Rumpf entdeckt worden war. Sprengstoffexperten wurden eingesetzt, um sie zu entschärfen. Zuvor warnte der Iran, die USA könnten eine Attacke unter falscher Flagge als Vorwand für einen Krieg nutzen.

Der Tanker befand sich in internationalen Gewässern etwa 28 Seemeilen (52 Kilometer) vor der irakischen Küste im Persischen Golf und versorgte ein anderes Schiff mit Treibstoff, als das Gerät am Donnerstagnachmittag entdeckt wurde, informierte das Militär in seiner Erklärung. Demnach sei ein "Fremdkörper" auf dem Schiff gesichtet worden, als es am Donnerstagnachmittag in internationale Gewässer im Persischen Golf einfuhr.

"Es ist eine komplizierte Seemine mit Sensoren, die eine plötzliche Explosion verursachen könnte", wie eine Quelle Reuters unter der Bedingung der Anonymität sagte. "Unser Team hat sich noch nie mit solchen Minen beschäftigt, und wir haben um weitere Unterstützung durch ein professionelleres Bombenteam gebeten", hieß es weiter.

Die irakische Marine hatte das Gebiet gesichert, und das Schiff wurde von anderen Schiffen isoliert, wie zwei andere Sicherheitsquellen sagten.

Es war nicht sofort klar, wie die Mine auf dem Tanker befestigt wurde. Das Schiff wurde von einem nicht identifizierten Kunden der staatlichen irakischen Öl-Marketing-Organisation (SOMO) gemietet, gab das Militär bekannt.

Zuvor hatte der Iran in einem Schreiben an UN-Generalsekretär António Guterres vor gefährlichen militärischen Abenteuern der USA in der Golfregion gewarnt. "Die Militärabenteuer der USA am Persischen Golf und am Golf von Oman haben sich verschärft, insbesondere in den vergangenen Wochen", hieß es in dem Schreiben der iranischen UN-Mission.

Auch der iranische Außenminister Mohammed Dschawad Sarif warf den USA vor, Washington suche nur einen Vorwand, um am Persischen Golf einen Krieg gegen den Iran zu beginnen. "Geheimdienstinformationen aus dem Irak deuten auf eine US-Verschwörung und einen fabrizierten Vorwand für einen Krieg (gegen den Iran) hin", twitterte der Außenminister am Donnerstag. Der Iran wolle zwar keinen Krieg, würde seine Sicherheit und Interessen aber konsequent verteidigen, betonte Sarif. Er riet dem amtierenden US-Präsidenten Donald Trump, sich lieber um die COVID-19-Pandemie in seinem Land zu kümmern, als Bomber und Kriegsschiffe in die Region zu schicken.

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(rt/dpa)