Israelisches Krankenhaus hat russischen Impfstoff vorbestellt

Israel ging als erstes Land in einen zweiten Lockdown, um die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen. 1,5 Millionen Dosen des russischen Impfstoffs will ein Jerusalemer Klinikum erhalten. Es fehlt jedoch noch an Tests und der Genehmigung der israelischen Regierung.

Die Tests des russischen Impfstoffs "Sputnik V" gegen das Coronavirus befinden sich seit August in Phase 3. Das Hadassah-Krankenhaus in Jerusalem möchte, falls die Tests die Sicherheit des Impfstoffes bestätigen, 1,5 Millionen Dosen davon erwerben. In zwei bis drei Monaten könnte es geliefert werden. 

Der CEO des Zentrums Zeev Rotstein sagt dazu:

Es besteht eine ziemlich gute Wahrscheinlichkeit, dass der Impfstoff sicher ist, und eine vernünftige Wahrscheinlichkeit (...), dass er auch wirksam ist. 

Bezahlen werde eine Gruppe von Investoren. Die russischen Behörden müssen der Order von 1,5 Millionen Impfstoffdosen zustimmen. Hadassah unterhält auch ein Medizinzentrum in Moskau. Dieses verfolgt die Tests des neuartigen Impfstoffs. In Israel muss das Gesundheitsministerium den Kauf genehmigen. Das Medizinzentrum wird Sputnik V dann dem Staat, Gesundheitsorganisationen und anderen medizinischen Einrichtungen weiterverkaufen. 

Russland war das erste Land, das bekannt gab, einen Impfstoff entwickelt zu haben. Gleich darauf zeigte Israel Interesse daran. Neben Sputnik V wurde in Russland ein zweiter Impfstoff unter der Bezeichnung "EpiVacCorona" registriert. Bald soll ein drittes Vakzin folgen.

Rotstein kommentiert das Rennen um den Impfstoff:

Wenn wir den russischen Impfstoff ablehnen, bevor der Regulierungsprozess abgeschlossen ist, und andere Länder ihn ihren Bevölkerungen zur Verfügung stellen, werden wir niemanden die Schuld geben können außer uns selbst. Wir haben Respekt vor dem russischen Impfstoff, und unsere Moskauer Zweigstelle war an seiner Erprobung am Menschen beteiligt. Wir hören sehr gute Dinge. 

Während viele Vakzine im Test versagten, habe es bei Sputnik V bislang keine Pannen gegeben. Seit Beginn der Pandemie wurden in Israel 317.916 Personen positiv auf das Virus getestet.

Insgesamt 2.639 Personen sollen in dem Nahoststaat an oder im Zusammenhang mit dem Virus verstorben sein. Seit Mitte September ist Israel in einem zweiten Lockdown. Mitte Oktober wurden die Regeln gelockert.